Seit 1963 wählt die europäische Jury «Car of the Year» Europas Auto des Jahres. Erster Preisträger vor genau 60 Jahren: der Rover 2000. Am 26. Februar kommenden Jahres wird die unabhängige und über eine eigene Stiftung finanzierte Jury – für die Schweiz ist auch Blick mit dabei – den Sieger 2024 bekannt geben. Zum ersten Mal nach vier Jahren wieder an der Geneva International Motorshow GIMS, die vom 26. Februar bis 3. März 2024 im Genfer Palexpo-Messezentrum ausgetragen wird. Jetzt hat die Jury jene sieben Autoneuheiten nominiert, die in der Endausscheidung stehen.
Grösste Überraschung: Zum ersten Mal schafft es ein Modell einer chinesischen Marke in die Endausscheidung! Und nicht nur Elektroautos finden sich auf der Liste, sondern auch drei Modelle, die es mit Benziner, Hybrid- oder Plug-in-Hybridantrieb gibt. Am 12. und 13. Februar 2024 werden die Jurorinnen und Juroren auf einem Testgelände im französischen Mortefontaine die sieben Kandidaten ausgiebig testen. Und Ende Februar wird dann in Genf der Sieger gekürt.
Warum zum Beispiel kein Tesla auf der Liste steht? Ganz einfach: Die Jury wählt jedes Jahr aus den Autoneuheiten des laufenden Jahrgangs sieben Modelle auf ihre Shortlist. Bedingung: Die Modelle müssen komplett neu sein – zur Halbzeit ihrer Lebensdauer aufgefrischte Modelle sind nicht zugelassen, weil der Neuheitsgehalt zu gering ist. Ausserdem müssen die Modelle in der Wahl bis spätestens Ende Dezember in mindestens fünf europäischen Märkten bestellbar sein. Weil zum Beispiel Tesla nichts wirklich Neues im Köcher hatte, bleibt die Marke für die Wahl 2024 also aussen vor.
Bei der Wahl für 2023 holte der Jeep Avenger den Titel. Hier kommen die sieben Modelle der Shortlist, die bei der Endausscheidung für das «Car of the Year 2024» gegeneinander antreten:
BMW 5-er
Mit der neuen 5er-Generation hats seit längerem wieder einmal ein BMW auf die Liste für die Endausscheidung zum «Car of the Year» geschafft. Noch nie in 60 Jahren konnte die Marke den Titel gewinnen – vielleicht klappts in diesem Jahr für die Business-Limousine. Den Fünfplätzer gibts elektrisch als i5 in zwei Versionen mit 340 PS (250 kW) oder 601 PS (442 kW), aber auch mit mild hybridisiertem Benziner, Turbodiesel und künftig zwei Plug-in-Hybridversionen. Ein Kombi namens Touring steht ebenfalls schon in den Startlöchern. Ab 67'700 Franken.
BYD Seal
Kaum jemand hätte gedacht, dass es so schnell geht: In der Schweiz ist der Marktstart erst für 2024 geplant, aber in vielen Ländern Europas sorgt BYD bereits für Furore und schaffts mit der Elektro-Limousine Seal als allererste chinesische Marke in die Endausscheidung! Der windschlüpfige Viertürer kommt mit Heckantrieb und 313 PS (230 kW) oder Allrad und 530 PS (390 kW) und einem 82 Kilowattstunden (kWh) grossen Akku ohne Kobalt, Nickel oder Cadmium. Schweizer Preise gibts allerdings noch nicht.
Kia EV9
Kia dekliniert seine 800-Volt-Elektroplattform weiter durch die Segmente: Nach dem Crossover EV6 folgt jetzt der bis zu siebenplätzige EV9 – sozusagen der allererste Minivan mit Elektroantrieb und einem innovativen Sitzkonzept mit drehbaren Sesseln in der zweiten Reihe. Der Laderaum fasst bis zu 2318 Liter Gepäck, leistungsmässig gibts Heckantrieb und 204 PS (150 kW) oder Allrad mit 385 PS (283 kW) und maximal 563 Kilometer Reichweite. Ab 75'950 Franken.
Peugeot E-3008/3008
In die Endausscheidung auf den letzten Drücker: So gerade noch vor der Deadline konnten die Jurorinnen und Juroren Peugeots neue Stromer-Generation fahren – und prompt schaffte es der neue 3008 noch auf einen Platz unter den besten sieben. Der Fünfplätzer startet bei uns im ersten Quartal 2024 als Stromer mit 213 PS (157 kW) und mit einem mild hybridisierten Benziner mit 48-Volt-System und 136 PS (100 kW). Allradler und Plug-in-Hybrid sollen später folgen; ebenso eine Variante mit einer elektrischen Reichweite von bis zu 700 Kilometern. Ab 39'100 Franken.
Renault Scenic
Vor zwei Jahren setzte Renault alle Hoffnung in den rein elektrischen Megane E-Tech Electric – jetzt versucht es dessen XXL-Version: Der kommende Scenic E-Tech Electric steht auf der gleichen Plattform mit 218 PS (160 kW) sowie 87 kWh Netto-Batteriekapazität und schafft bis zu 620 Kilometer Reichweite, bietet aber vor allem in der zweiten Reihe viel mehr Platz und bis zu 1670 Liter Ladevolumen. Die Preise sind noch nicht bekannt.
Die europäische Jury «Car of the Year» wählt seit 1964 jedes Jahr ihren Favoriten aus den Autoneuheiten des aktuellen Modelljahrgangs. Erster Gewinner war der Rover 2000; im vergangenen Jahr holte der Renault Scenic den Titel.
Die aktuell stimmberechtigten 61 Juroren kommen entsprechend der Grösse der jeweiligen Automärkte aus 22 Ländern und urteilen unabhängig. Die Schweiz stellt drei Mitglieder. Finanziell getragen und organisiert wird die Wahl von neun europäischen Automagazinen; für die Schweiz gehört die «Automobil Revue» dazu. Die Wahl geniesst keine finanziellen Zuwendungen aus der Automobilindustrie, was ihre Unabhängigkeit sichert.
Zur Wahl stehen jeweils jene neu lancierten Automodelle, die
- komplett neu oder in den wichtigsten Bestandteilen neu entwickelt wurden,
- im vorherigen Kalenderjahr bereits für Testfahrten verfügbar waren
- und bis 31. Dezember des vorherigen Jahres in fünf Ländern Europas bereits am Markt eingeführt waren.
Aus der Longlist mit allen zugelassenen Modellen wählt die Jury sieben Modelle, die an einem Jurytesttag nochmals getestet und verglichen werden. Für die Wahl des «Car of the Year» aus dieser Shortlist verfügt jede Jurorin über 25 Stimmen, die auf mindestens fünf Modelle aufgeteilt werden müssen. Die von der Jury vergebenen Punkte und die Begründungen für ihre Entscheidung werden veröffentlicht.
Die europäische Jury «Car of the Year» wählt seit 1964 jedes Jahr ihren Favoriten aus den Autoneuheiten des aktuellen Modelljahrgangs. Erster Gewinner war der Rover 2000; im vergangenen Jahr holte der Renault Scenic den Titel.
Die aktuell stimmberechtigten 61 Juroren kommen entsprechend der Grösse der jeweiligen Automärkte aus 22 Ländern und urteilen unabhängig. Die Schweiz stellt drei Mitglieder. Finanziell getragen und organisiert wird die Wahl von neun europäischen Automagazinen; für die Schweiz gehört die «Automobil Revue» dazu. Die Wahl geniesst keine finanziellen Zuwendungen aus der Automobilindustrie, was ihre Unabhängigkeit sichert.
Zur Wahl stehen jeweils jene neu lancierten Automodelle, die
- komplett neu oder in den wichtigsten Bestandteilen neu entwickelt wurden,
- im vorherigen Kalenderjahr bereits für Testfahrten verfügbar waren
- und bis 31. Dezember des vorherigen Jahres in fünf Ländern Europas bereits am Markt eingeführt waren.
Aus der Longlist mit allen zugelassenen Modellen wählt die Jury sieben Modelle, die an einem Jurytesttag nochmals getestet und verglichen werden. Für die Wahl des «Car of the Year» aus dieser Shortlist verfügt jede Jurorin über 25 Stimmen, die auf mindestens fünf Modelle aufgeteilt werden müssen. Die von der Jury vergebenen Punkte und die Begründungen für ihre Entscheidung werden veröffentlicht.
Toyota C-HR
Die erste Generation galt vor sieben Jahren als Gipfel der Design-Extravaganz, doch beim neuen Toyota C-HR hat man sich an Ecken, Zacken und Kanten schon gewöhnt. Anfang 2024 startet der in Europa entwickelte Fünfplätzer bei uns mit zwei Hybridantrieben und einem Plug-in-Hybriden mit 223 PS (164 kW) und bis zu 66 Kilometern rein elektrischer Reichweite. Eine Hybridversion gibts sogar mit Allrad und 198 PS (146 kW). Ab 36'900 Franken.
Volvo EX30
Auch sein Schwestermodell im Geely-Konzern Smart #1 stand zur Wahl – aber Volvos neuer kleiner Elektro-SUV schaffte es in die Endausscheidung: Den neuen EX30 gibts mit 272 PS (200 kW) oder 428 PS (315 kW) und bis zu 613 Kilometern elektrischer Reichweite. Typisch Volvo sind das reduzierte Cockpit mit grossem Touchscreen in der Mitte und das skandinavische Wohlfühl-Ambiente mit viel Recycling-Materialien. Ab 36'800 Franken.