Nächste Eskalationsstufe in der STV-Krise! Nach den Quäl-Vorwürfen im BLICK und der Entlassung von Iliana Dineva und Aneliya Stancheva als Nati-Trainerinnen in der Rhythmischen Gymnastik, packten am Sonntag weitere Ex-Athletinnen aus.
Jetzt fordern engagierte Funktionäre harte Konsequenzen. «Wir haben keine Problemsportart, sondern wir haben eine Verbandsführung, welche über Jahre stets und wissentlich die gleichen Fehler gemacht hat», schreibt Elisabeth Gehrig-Bossi, Präsidentin des Regionalen Leistungszentrums Biel am Sonntag an STV-Zentralpräsident Erwin Grossenbacher. Sie fordert den Rücktritt der STV-Bosse! «Ruedi Hediger, Felix Stingelin und Doris Klein sind nicht mehr tragbar. Wir fordern, dass sie von ihren Positionen zurücktreten.»
Was das Fass zum Überlaufen gebracht hat, sind unter anderem die Worte von Ex-Nationalkader-Athletin Lisa Rusconi (22). Sie sei nach einer Verletzung zurückgekehrt und von Dineva gemobbt worden, sagt die Tessinerin der «NZZ am Sonntag». 2017 trat sie zurück. «Wenn ich nicht aufgehört hätte, dann wäre ich zugrunde gegangen, dann wäre das wie Selbstmord gewesen.»
«Sie hörten nicht auf mich»
Die STV-Bosse um Geschäftsführer Hediger, Spitzensport-Chef Stingelin und RG-Ressortleiterin Klein hätten Bescheid gewusst, so Rusconi. Nach ihrem Rücktritt hatte sie einen Termin mit den beiden Verbandschefs. «Ich erzählte ihnen alles. Ihre Antwort war, dass man die Trainerinnen jetzt nicht entlassen wolle. Ich hatte sie vor den Problemen gewarnt, aber sie hörten nicht auf mich.»
Seither knallte es mehrmals: 2019 entzog das Bundesamt für Sport der RG-Abteilung des STV das Gastrecht – ein einmaliger Vorgang in der Schweizer Sportgeschichte. Das RLZ Biel um Präsidentin Gehrig-Bossi wies den Verband im Februar auf weitere Vorwürfe gegen Dineva/Stancheva hin. Die durften bleiben – bis BLICK einen Teil der Vorwürfe öffentlich machte. Nun müssen auch ihre Chefs um ihre Jobs bangen.