So hart wie er zupackt, bin ich mir gar nicht sicher, ob er wirklich ein Schweizer ist», sagte Stefan Kretzschmar einmal über unseren Nationalspieler Samuel Röthlisberger. Ein Ritterschlag aus dem Mund des ehemaligen Handball-Punks und heutigen TV-Experten und Sportdirektors der Füchse Berlin. So viel Anerkennung Röthlisberger in der Handballszene erhält, so sehr läuft er sonst unter dem Radar.
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Über Abwehrspezialisten wie ihn wird nämlich weniger gesprochen als über spektakuläre Offensivspieler. «Sie machen hinten die Drecksarbeit, damit wir dann vorne glänzen und die Tafel für den besten Spieler einheimsen können», erklärte auch Nati-Spielmacher Andy Schmid nach dem WM-Spiel gegen Island. Dabei war genau die Deckung zusammen mit Goalie Nikola Portner der Garant für die Nati-Sieg.
Über fehlende Wertschätzung beschwert sich Röthlisberger nicht: «Das ist im Fussball oder in anderen Sportarten genau gleich. Wer sich im Handball auskennt, weiss um die Bedeutung einer guten Abwehr.» Manchmal sei ihm die Rolle abseits des Rampenlichts sogar recht.
Kommandozentrale Röthlisberger
Denn Röthlisberger ist kein Lautsprecher. Und doch muss er als Deckungschef die Kommandos geben. «Gut zu verteidigen, ist immer eine Teamleistung. Und da braucht es auch einen Chef, der etwas dirigiert. Ich sage sicher nicht tausend Sachen, versuche es eher mit Ausstrahlung und dem richtigen Tonfall», beschreibt der 1,96 Meter grosse und 106 Kilo schwere Modellathlet seine Rolle.
35 Tore und 22 Assists in fünf Spielen – Andy Schmid ist die Lebensversicherung in der Offensive der Nati. Der Spielmacher bewegt sich mit seinen Statistiken inmitten der Weltspitze. Noch ein Spiel steht aus, um das Skore weiter in die Höhe zu treiben.
Wie viele Tore wird Schmid während der gesamten WM schiessen? Geben Sie jetzt Ihren Tipp bis zum Anpfiff gegen Algerien am Sonntag 15.30 Uhr ab und gewinnen Sie eines von 10 original Trikots der Nati - welches individuell gestaltet werden kann (Name / Nummer und Grösse des Shirts). Voting und weitere Informationen unter mobiliar.ch/wm21.
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Neben dem Feld ein ruhiger Zeitgenosse, auf dem Feld der kompromisslose Abräumer – auf diesen Gegensatz wird er oft angesprochen. «Nur weil ich ein introvertierter Typ bin, heisst das nicht, dass ich nicht richtig zupacken kann», sagt der 24-jährige Sportler.
Auch in der Bundesliga ist er der Chef
Eine Einstellung, dank welcher es Röthlisberger bereits zu 54 Länderspielen und je einer EM- und WM-Teilnahme gebracht hat. Selbst für ihn als Bundesliga-Spieler ist so ein Turnier noch einmal ein anderes Level. «Es sind halt wirklich die Besten der Besten hier. Und alle sind stolz, für ihr Land zu spielen.»
Nach dem letzten Spiel gegen Algerien gehts für ihn zurück nach Stuttgart, wo er seit 2017 in der Bundesliga spielt und in dieser Saison zum Deckungschef des TVB aufgestiegen ist. Sein Vertrag mit dem Mittelfeld-Klub läuft im Sommer aus. Die Gespräche über eine Verlängerung haben wegen Corona später als üblich begonnen. «Sie laufen aber sehr positiv», gibt sich Röthlisberger zuversichtlich. Geht sein Karriereweg so weiter, dürfte bald auch ein Topklub an ihm interessiert sein. In Berlin hat er mindestens einen grossen Fürsprecher.
Österreich, Norwegen, Frankreich, Island und Portugal – fände die Handball-WM nicht Ägypten statt, würde sich das Turnier angesichts der Gegner für unsere Nati wie eine EM anfühlen.
Ähnlich wie an einer EM war die Schweiz bisher auch in jedem Spiel der Aussenseiter, auch wenn im Startspiel gegen Österreich hauptsächlich die chaotische Matchvorbereitung für diese Rollenverteilung verantwortlich war. Dass die Nati dann selbst gegen zwei Medaillenkandidaten wie Norwegen und Frankreich sowie zwei etablierte Nationen wie Island und Portugal mithalten kann, zeigt, welche Entwicklung die Mannschaft durchgemacht hat.
Zum Abschluss des Turniers sind die Schweizer für einmal der Favorit. Denn Algerien überraschte zwar mit einem frechen Auftritt gegen Frankreich (26:29), war gegen Island, Portugal und Norwegen aber chancenlos. Die Qualität des Teams ist mit jener von Afrikameister Ägypten nicht vergleichbar. Nur drei Algerier stehen bei europäischen Klubs unter Vertrag.
Nati will mit Sieg in die Top 16
Obwohl beide Teams keine Chance mehr auf die Viertelfinals haben, gehts für die Nati am Sonntag (15.30 Uhr, TV24) um mehr als die ominöse goldene Ananas, wie Michael Suter sagt: «Das Spiel ist von ganz grosser Bedeutung. Wenn alles normal läuft und wir Algerien schlagen, wären wir am Schluss unter den ersten 16. Das wäre ein riesiger Schritt für uns.» Dass selbst der sonst äusserst vorsichtige Nati-Trainer mit einem Sieg rechnet, zeugt vom neuen Selbstverständnis im Schweizer Handball.
Stellt sich nur die Frage nach den Kraftreserven. Schon nach dem Frankreich-Spiel sagte Andy Schmid, wie kaputt er sei. Sechs Partien innert elf Tagen – eine solche Belastung kennt selbst er nur aus Ausnahmesituationen mit Bundesliga und Champions League.
«Energielevel ziemlich tief»
Für alle anderen ist dies Neuland. Umso mehr, da Stammkräften wie Schmid oder Samuel Röthlisberger und Alen Milosevic kaum eine Verschnaufpause gegönnt werden kann. «Das Energielevel ist gerade ziemlich tief», sagte Cédrie Tynowski nach der Niederlage gegen Portugal. 48 Stunden, die ägyptische Sonne und die Vorfreude auf den letzten WM-Einsatz sollen aber reichen um gegen Algerien bereit zu sein, so der Dauerbrenner am rechten Flügel: «Es wird sicher interessant. Endlich mal eine Mannschaft, die nicht europäisch spielt.»
Österreich, Norwegen, Frankreich, Island und Portugal – fände die Handball-WM nicht Ägypten statt, würde sich das Turnier angesichts der Gegner für unsere Nati wie eine EM anfühlen.
Ähnlich wie an einer EM war die Schweiz bisher auch in jedem Spiel der Aussenseiter, auch wenn im Startspiel gegen Österreich hauptsächlich die chaotische Matchvorbereitung für diese Rollenverteilung verantwortlich war. Dass die Nati dann selbst gegen zwei Medaillenkandidaten wie Norwegen und Frankreich sowie zwei etablierte Nationen wie Island und Portugal mithalten kann, zeigt, welche Entwicklung die Mannschaft durchgemacht hat.
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Obwohl beide Teams keine Chance mehr auf die Viertelfinals haben, gehts für die Nati am Sonntag (15.30 Uhr, TV24) um mehr als die ominöse goldene Ananas, wie Michael Suter sagt: «Das Spiel ist von ganz grosser Bedeutung. Wenn alles normal läuft und wir Algerien schlagen, wären wir am Schluss unter den ersten 16. Das wäre ein riesiger Schritt für uns.» Dass selbst der sonst äusserst vorsichtige Nati-Trainer mit einem Sieg rechnet, zeugt vom neuen Selbstverständnis im Schweizer Handball.
Stellt sich nur die Frage nach den Kraftreserven. Schon nach dem Frankreich-Spiel sagte Andy Schmid, wie kaputt er sei. Sechs Partien innert elf Tagen – eine solche Belastung kennt selbst er nur aus Ausnahmesituationen mit Bundesliga und Champions League.
«Energielevel ziemlich tief»
Für alle anderen ist dies Neuland. Umso mehr, da Stammkräften wie Schmid oder Samuel Röthlisberger und Alen Milosevic kaum eine Verschnaufpause gegönnt werden kann. «Das Energielevel ist gerade ziemlich tief», sagte Cédrie Tynowski nach der Niederlage gegen Portugal. 48 Stunden, die ägyptische Sonne und die Vorfreude auf den letzten WM-Einsatz sollen aber reichen um gegen Algerien bereit zu sein, so der Dauerbrenner am rechten Flügel: «Es wird sicher interessant. Endlich mal eine Mannschaft, die nicht europäisch spielt.»