«Das wäre für mich eine Rote Karte gewesen»
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Meier über Mendy:«Das wäre für mich eine Rote Karte gewesen»

Experten sind sich einig: «Rot gegen Mendy!»
Urs Meier über den Derby-Tritt des Ex-Weltmeisters

Zürichs Verteidiger Benjamin Mendy präsentiert sich auch im Derby gegen GC (2:1) nicht wie ein Ex-Weltmeister. Der Franzose hat Glück, dass seine Equipe nach einem Tritt gegen Benno Schmitz nicht frühzeitig in Unterzahl spielen muss.
Publiziert: 30.03.2025 um 21:27 Uhr
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Aktualisiert: 31.03.2025 um 10:46 Uhr
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Mendy hat Glück, dass er nach dem Tritt (32.) nicht vom Platz fliegt – zur Pause muss er trotzdem runter.
Foto: freshfocus

Darum gehts

  • Benjamin Mendy tritt Benno Schmitz im Derby und erhält Gelb
  • GC-Spieler und Experten kritisieren Mendys Aktion als klare Tätlichkeit
  • Mendy hat seit seiner Ankunft im Februar zwei Tor-Assists geliefert
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Sven SchochReporter Sport

Es ist die eine Szene, die im Derby kurzzeitig allseits für erhöhte Temperaturen sorgt. Benjamin Mendy (30) verliert während eines Sekundenbruchteils die Fassung und revanchiert sich für ein hartes Einsteigen von Benno Schmitz mit einem Tritt gegen den langjährigen Bundesliga-Profi (32.). Ausser viel Lamento und Beschwerden seitens der Hoppers passiert wenig, Mendy kommt mit einer Verwarnung glimpflich davon. 

Blick-Schiri-Experte Urs Meier analysiert die Szene direkt nach dem Spiel und zieht einen Vergleich zum leicht reizbaren früheren Bayern-Star Franck Ribéry (41): «Wenn er gefoult wurde und der Schiedsrichter nicht gepfiffen hatte, hat er oft zur Selbstjustiz geneigt.» Mendy könne froh sein, nur Gelb bekommen zu haben: «Es ist absichtlich, was Mendy macht. Das wäre für mich Rot.»

Allerdings sagt Meier auch: «Für einen Schiedsrichter ist es wichtig, die Spieler zu schützen. Nicht nur vor dem Gegner, sondern auch sich selbst. Hierzu muss man sagen: Das vorangehende Foul von Schmitz geht nur gegen Mendy, das muss man unterbrechen – und zwar sofort. Und dementsprechend mindestens die Gelbe Karte geben für Schmitz.» Deshalb auch sein Ribéry-Vergleich.

Petric ärgert sich masslos

Dies ändert aber nichts an Urteil gegen Mendy. Auch Blue-Analyst Admir Mehmedi (34), ein Mann mit langjähriger Vergangenheit beim FCZ, taxiert die Aktion des Ex-Weltmeisters klar über dem üblichen Limit. Und Expertenkollege Mladen Petric (44) lässt seinem Frust auf Instagram freien Lauf: «Nur noch lächerlich», schreibt der Ex-Stürmer unter das Blue-Video mit Schiri-Experte Stephan Klossner (43), der mit seiner Sicht ziemlich alleine dasteht («Treffer ist im Bereich der Achillessehne, aber nicht intensiv, Gelb ist korrekt»). Petric präzisiert: «klar Rot».

Und auf der GC-Seite sind die Meinungen gemacht. Schmitz redet vor der Blue-Kamera im Frust Klartext: «Für mich eine ganz klare Tätlichkeit. Der Ball war weit weg, er läuft mir hinterher, tritt mir mit der offenen Sohle in die Wade. Entschuldigung, worüber sollen wir diskutieren?» Captain Amir Abrashi bläst im Gespräch mit Blick selbstredend ins gleiche Horn: «Da war was, wenn Benno so zu Boden geht. Nachschlagen gibt Rot. Das hat auf dem Platz nichts zu suchen.»

Schadensbegrenzung durch Moniz

Zürichs Akteure halten den Ball mit gutem Grund flach – auch Coach Ricardo Moniz. Der Holländer reagiert auf den Fauxpas seines Verteidigers prophylaktisch mit der Auswechslung zur Pause und bewahrt ihn mutmasslich vor weiteren Problemen. 

Immer wieder Mendy. Seit seiner Ankunft im Februar hat der 30-Jährige keinen guten Eindruck hinterlassen. Zunächst musste die Führungsetage Zürichs den in der Öffentlichkeit umstrittenen Transfer mehrfach verteidigen und die juristisch heikle Vorgeschichte Mendys im Detail erörtern, dann stolperte der prominente Joker auf dem Rasen von einer Unebenheit zur nächsten. In Erinnerung bleiben nicht seine beiden Tor-Assists, sondern primär die teilweise irritierenden Aussetzer.

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