Darum gehts
- YB gewinnt gegen St. Gallen mit 1:0
- Trainer Contini betont Wiedererlangung des Selbstwertgefühls und Respekts für YB
- St. Gallen hat seit 20 Jahren nicht mehr in Bern gewonnen
Es geht schnell im Fussball. Nach dem total missglückten Saisonstart war das Wankdorf keine Festung und der Meister kein respekterheischender Gegner mehr. Es machte Spass, gegen YB zu spielen. Und zu gewinnen. Das gelang selbst Sion zweimal …
Dabei hatten sich die Gegner einst vor dem Höllenritt im Wankdorf regelrecht gefürchtet. «Was uns vor meiner Zeit getriggert hat, war der Respekt vor YB, der nicht mehr so gross war», sagt auch Trainer Giorgio Contini. «Man wusste: Die können wir schlagen. Das hat sich auch in den Köpfen meiner Spieler festgesetzt. Mit den Siegen und mit der Arbeit unter der Woche, dass das Süffisante nicht reicht, konnten wir uns dieses Selbstwertgefühl wieder holen.»
Nun ist die Attitüde eines Gangs ins Wankdorf, zumal ins ausverkaufte wie am Kids Day, wieder eine vollkommen andere ist als noch vor einem halben Jahr. Auch wenn der Gegner das natürlich niemals zugeben würde. «Es ist immer schwieriger, auswärts zu spielen als zu Hause», sagt St. Gallens Jozo Stanic nach der 0:1-Pleite gegen YB. «Aber das ist kein Thema und auch keine Ausrede. Wenn wir unsere Chancen nutzen, gewinnen wir hier. Da ist es völlig egal, ob wir längere Zeit nicht gewonnen haben oder eine Woche oder sonst was.»
Maassen versucht es in Zeidler-Manier
Fakt ist aber: Dieses 0:1 – durch ein von Joker Darian Males bemerkenswert uneigennützig vorbereitetes Tor von Christian Fassnacht – erhält die Tradition aufrecht, dass St. Gallen in Bern nicht gewinnt. Letztmals passierte das vor zwanzig Jahren. Doch wenn Geubbels seine Monumentalchance in der ersten Halbzeit nutzt – Keller legt ein sackstarkes Veto dagegen ein – hätte das sogar klappen können.
Darauf weist auch Trainer Enrico Maassen hin: «Das war ein sehr ordentliches Auswärtsspiel. Wenn wir das Tor machen, können wir es gewinnen. Gegen einen Gegner, der in den letzten Wochen alles an die Wand gespielt hat.» Nun, ganz so drastisch ist es nicht. Es ist der dritte YB-Sieg in Folge. Zuvor gabs aber dieses peinliche 0:1 bei GC.
Die Bilanz der Ostschweizer hingegen muss langsam zu denken geben. Sechs Spiele, nur ein Sieg. Da werden die Nörgler am Trainer ganz bestimmt nicht verstummen. Trotz ordentlichem Spiel, bei dem Maassen sogar mit der Umstellung auf Dreierkette versucht, das frühere Zeidler-Pressing wieder zu aktivieren – und das im Wankdorf. Aber am Ende heisst es trotzdem einmal mehr: Ausser Spesen nix gewesen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Servette FC | 30 | 9 | 51 | |
2 | FC Basel | 29 | 28 | 49 | |
3 | BSC Young Boys | 30 | 11 | 49 | |
4 | FC Lugano | 30 | 4 | 48 | |
5 | FC Luzern | 29 | 8 | 47 | |
6 | FC Zürich | 29 | 1 | 45 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 29 | 5 | 40 | |
8 | FC St. Gallen | 29 | 1 | 39 | |
9 | FC Sion | 29 | -6 | 35 | |
10 | Yverdon Sport FC | 30 | -17 | 32 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 29 | -12 | 27 | |
12 | FC Winterthur | 29 | -32 | 20 |