Fall Benjamin Mendy
Was der FC Zürich jetzt tun muss

Der neue FCZ-Spieler ist in acht Fällen vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen worden. Der Klub kann trotzdem nicht einfach zur Tagesordnung übergehen.
Publiziert: 16.02.2025 um 11:45 Uhr
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Benjamin Mendy: Seine Verpflichtung durch den FC Zürich hat für Aufregung gesorgt. Der Franzose wurde in acht Fällen vom Vorwurf der Vergewaltigung oder versuchten Vergewaltigung freigesprochen.
Foto: freshfocus

Darum gehts

  • FCZ verpflichtet Benjamin Mendy trotz Kontroverse um seinen Freispruch
  • FCZ muss klare Haltung gegen Sexismus und sexuelle Gewalt einnehmen
  • Mendy wurde in acht Fällen vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Florian RazReporter Fussball

Es gibt zwei einfache Sichtweisen auf den Fall Benjamin Mendy. Die erste: Der Mann wurde in acht Fällen vom Vorwurf der Vergewaltigung oder versuchten Vergewaltigung freigesprochen. Er ist ein unbescholtener Bürger. Die zweite: Mendy wurde zwar freigesprochen. Aber sein vor Gericht zweifelsfrei festgehaltener Umgang mit Frauen ist so verwerflich, dass ein Klub frauenfeindliches Verhalten implizit billigt, wenn er ihn unter Vertrag nimmt.

Die zweite Haltung nimmt die Zürcher Frauenzentrale ein. Der FC Zürich entscheidet sich für die erste Position. Die Realität ist komplizierter. Der FCZ handelt juristisch korrekt. Im Zweifel für den Angeklagten ist eines der wichtigsten Prinzipien unserer Rechtssprechung. Zugleich ist es statistisch erwiesen, dass die wenigsten angezeigten Fälle sexueller Gewalt mit einer Verurteilung enden. Weil die Beweislage so schwierig ist.

Aber ganz abgesehen von der rechtlichen Betrachtung des Falls ist der FCZ mehr als ein gewöhnlicher Arbeitgeber. Er versteht sich als Zürcher Institution. Seine Südkurve wird gerne als grösstes Jugendzentrum der Schweiz bezeichnet. Der Klub verweist zu Recht auf seine integrative Kraft. Das alles bringt eine erhöhte Verantwortung mit sich.

Darum muss sich der FCZ nach der Mendy-Verpflichtung öffentlich klar bekennen. Ja, wir stehen ein gegen Sexismus und sexuelle Gewalt. Nein, nicht jedes Verhalten, das nicht vor Gericht landet, ist deswegen auch okay. Und ja, korrektes Verhalten fordern wir auch von unseren Spielern und von unserem Anhang ein. Das ist der FC Zürich seinen weiblichen Fans schuldig, von denen viele aufgewühlt sind. Aber auch sich selbst.

Super League 24/25 - Meisterschaftsrunde
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Basel
FC Basel
33
40
61
2
Servette FC
Servette FC
33
9
55
3
BSC Young Boys
BSC Young Boys
33
7
53
4
FC Luzern
FC Luzern
33
10
51
5
FC Lugano
FC Lugano
33
1
49
6
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
33
8
47
Champions League-Qualifikation
UEFA Europa League-Qualifikation
Conference League Qualifikation
Super League 24/25 - Relegationsrunde
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC St. Gallen
FC St. Gallen
33
3
47
2
FC Zürich
FC Zürich
33
-4
47
3
FC Sion
FC Sion
33
-10
36
4
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
33
-11
33
5
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
33
-24
33
6
FC Winterthur
FC Winterthur
33
-29
30
Relegation Play-Off
Abstieg
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