Auf einen Blick
- Benjamin Mendy gibt den Pass zum Siegtreffer für FCZ
- Südkurve kritisiert Vereinsführung für Kommunikation des Transfers
- Mendy wurde in der 70. Minute eingewechselt, ist laut Trainer aber nicht fit
Nein, reden mag er nicht. Benjamin Mendy (30) verschwindet nach dem 2:1-Sieg des FC Zürich gegen Yverdon mit einem kurzen Gruss in der Garderobe. Dabei hätte der Weltmeister von 2018 so einiges zu erzählen gehabt.
Zum Beispiel, wie es so ist, wenn man als Neuzugang bloss vier Minuten nach seiner Einwechslung den Pass zum so wichtigen Siegtreffer gibt. Oder wie es sich anfühlt, wenn man bei seiner Einwechslung von den wohlwollenderen Fans des eigenen Klubs mit Schweigen empfangen wird. Und von den kritischeren mit Pfiffen.
Zwischen Kurve und Klubführung kriselt es
Klar ist, dass Mendys Zuzug zu grösseren Verwerfungen geführt hat in der Beziehung zwischen den Fans in der Südkurve und der Klubführung. Seine Vorgeschichte mit zwei Vergewaltigungsprozessen wühlt viele im Anhang auf. Auch wenn Mendy von allen Vorwürfen freigesprochen worden ist. Vor dem Match sind rund um das Stadion kritische Flugblätter geklebt. An eine Tramhaltestelle ist zu seinem Fall gesprayt: «Meinung bilden – Haltung zeigen.»
Nach einer halben Stunde sitzt Mendy noch auf der Bank, als ein Spruchband hochgehalten wird. «Canepas: En Verein mit «Stil und Klass» gseht andersch us», werden die Klubbesitzer da angesprochen. Es ist ein direkter Verweis auf ein Interview, in dem Heliane Canepa (77) im Sonntagsblick vor einer Woche Mendys Verpflichtung verteidigt und sagt: «Ich erwarte von FCZ-Spielern und Angestellten zwei Dinge: Stil und Klasse.» Nach dem Spiel mag Ancillo Canepa nichts zu der Botschaft der Fans sagen. Er habe es nicht gesehen, sagt der FCZ-Präsident: «Darum kann ich es nicht kommentieren.»
«Er ist total nicht fit»
Vor dem Spiel verteilt die Südkurve ein bemerkenswertes Statement. Im Kurven-Blatt «Igang 3» wird die Vereinsführung dafür kritisiert, wie sie den Transfer kommuniziert hat: «Zur Verantwortung des Vereins mit seinem eigenen Anspruch hätte gehört, von Anfang an Position gegen Gewalt an Frauen zu beziehen.» Gleichzeitig gibt die Kurve zu, dass sie selber nicht frei ist von problematischem Verhalten gegenüber Frauen. «Sicherlich liegen Anspruch und Wirklichkeit nicht immer nah genug beieinander.» Und: «Das Ziel ist klar, der Weg schwierig.» Die Diskussionen werden den FCZ noch einige Zeit beschäftigen.
Und sportlich? Gelingt Mendys Einstand zwar mit dem Assist zu Jahnoah Markelos erstem Treffer für den FCZ. «Er hat Spielwitz, Technik und das Auge. Dank ihm konnten wir wieder etwas höher spielen», lobt Ricardo Moniz den Franzosen. Aber der FCZ-Trainer dämpft gleich allzu hohe Erwartungen an Mendy. Über die Einwechslung in der 70. Minute sagt Moniz: «Mendy war ein Risiko, weil er total nicht fit ist.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 25 | 25 | 42 | |
2 | FC Lugano | 24 | 9 | 42 | |
3 | FC Luzern | 24 | 5 | 39 | |
4 | Servette FC | 24 | 4 | 39 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 25 | 10 | 37 | |
6 | FC St. Gallen | 25 | 6 | 36 | |
7 | FC Zürich | 25 | -2 | 36 | |
8 | BSC Young Boys | 24 | 5 | 34 | |
9 | FC Sion | 24 | -4 | 30 | |
10 | Yverdon Sport FC | 25 | -18 | 24 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 25 | -10 | 23 | |
12 | FC Winterthur | 24 | -30 | 17 |