Was muss das für ein Wechselbad der Gefühle gewesen sein für Grégory Hofmann. Als er sich am letzten Samstagabend schlafen legt, dreht sich seine Welt noch ganz normal. Nur 24 Stunden später ist alles anders für den EVZ-Stürmer.
In der Nacht auf Sonntag sichern sich die Columbus Blue Jackets von Carolina die NHL-Rechte am Schweizer Goalgetter im Tausch für einen Siebtrunden-Pick des Drafts 2022. Hofmann schlummert tief, als der Deal publik wird. «Als ich am Morgen aufgewacht bin, waren auf meinem Handy unzählige Nachrichten und verpasste Anrufe», erzählt der 28-Jährige.
Einer der Ersten, der ihm geschrieben hat: Ex-NHL-Star Rick Nash (36). Er spielt mit Hofmann in der Lockout-Saison 2012/13 beim HC Davos. Nash hat vor zwei Jahren seine Karriere nach einer Hirnerschütterung beendet, assistiert nun Columbus-GM Jarmo Kekäläinen (Fi) – und kennt Hofmanns Qualitäten. «Rick schrieb mit um 3.00 Uhr, dass er mit dem Deal mega zufrieden ist, ich sobald als möglich nach Columbus kommen soll und er sich freut.» Details sind jedoch noch keine beschlossen, der Klub aus dem US-Bundesstaat Ohio hat bereits verlauten lassen, dass Hofmann diese Saison auf jeden Fall beim EV Zug beenden wird.
Hofmann muss 5 bis 6 Wochen pausieren
Eingreifen kann der begnadete Schlittschuhläufer für einige Zeit jedoch nicht. Denn nur wenige Stunden nach dem Glücksgefühl über den Deal verletzt sich Hofmann im Spiel in Langnau am Oberkörper so, dass er fünf bis sechs Wochen ausfällt. Die Enttäuschung sitzt auch am Tag danach noch tief, als er sich den Match gegen Lausanne anschaut. Er ist hin- und hergerissen zwischen Verletzungs-Frust und der Freude über die neue Ausgangslage für seinen NHL-Traum. «Dass Columbus mich will, hat den Frust dann doch etwas schneller verfliegen lassen.»
Noch aber ist alles ganz frisch und Hofmann kann kaum richtig realisieren, dass er in diesem schwierigen Corona-Jahr und in seinem Alter tatsächlich die NHL-Türe aufstossen könnte. Angst macht ihm das keine. «Ich bin überzeugt, dass ich mein Können auch dort zeigen könnte.» Dass sich Dominik Kubalik (Chicago, ex Ambri) in seiner NHL-Debüt-Saison sogleich durchgesetzt hat und nun auch Pius Suter (ex Zürich) im gleichen Team auftrumpft, gibt ihm noch mehr Zuversicht.
So weit aber möchte Hofmann noch gar nicht denken. «Ich bleibe am Boden.» Er legt seinen Fokus nun auf die Genesung von seiner Verletzung und will zu den Playoffs in bestmöglicher Form zurückkehren. «Wir haben mit Zug noch hohe Ziele!»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |