Roman Josi (30) – Nashville Predators
Der Captain der Nashville, der während acht Jahren 9,059 Millionen Dollar pro Saison kassiert, hat sich längst in der ganzen Liga einen Namen gemacht, obwohl er in Tennessee nicht über das beste Schaufenster verfügt. Inzwischen ist der Berner auch in Toronto, Montreal, Chicago oder New York in Hockey-Kreisen ein Begriff. Die Bestätigung dafür war die Auszeichnung als bester NHL-Verteidiger der letzten Saison mit der Norris Trophy, nachdem er sein Team auf den Rücken gepackt und fast im Alleingang in die Playoffs geführt hatte.
Nico Hischier (22) – New Jersey Devils
Der Center wird den Start der Saison wegen einer Beinverletzung, die er sich beim Training in Bern zuzog, wohl noch verpassen. Doch die Hoffnungen der Devils auf eine bessere Saison ruhen auf den Schultern des Wallisers, den sie 2017 im Draft als Nummer 1 wählten und mit einem 7-Jahres-Vertrag austatteten, der ihm pro Saison im Schnitt 7,25 Mio. Dollar einbringt – zumindest solange Jack Hughes (19), die Nummer 1 des Drafts von 2019, noch nicht bewiesen hat, dass er das Steuer übernehmen kann.
Kevin Fiala (24) – Minnesota Wild
Nach Anfangsschwierigkeiten hat Fiala bei Minnesota die Prophezeiungen des inzwischen längst aus dem Amt gejagten Wild-Managers Fenton, der ihn aus Nashville geholt hatte, wahr gemacht: Der Ostschweizer ist ein Spieler geworden, der den Unterschied machen kann. Nach der Allstar-Game-Pause war er letzte Saison kaum mehr zu bremsen und buchte in den letzten 19 Spielen 26 Punkte.
Timo Meier (24) – San Jose Sharks
Der vierte Schweizer Tenor. Der Topskorer der San Jose Sharks wurde zu deren Spieler der letzten Saison gewählt. Diese verlief allerdings gar nicht nach dem Gusto der Kalifornier. Nachdem sie im Vorjahr noch im Halbfinal gestanden waren, verpassten sie die Playoffs trotz 22 Meier-Toren klar. Auch der wuchtige Appenzeller, dessen Vertrag mit einem Jahressalär von durchschnittlich 6 Mio. Dollar noch bis 2023 läuft, fand erst in der zweiten Hälfte zu seiner gewohnten Stärke und dem Zug aufs Tor.
Die übrigen Schweizer starten im Chor der NHL in die Saison. Sie müssen um jede Minute Eiszeit kämpfen. Das gilt auch für Nino Niederreiter (28) im breit besetzten Kader von Carolina, nachdem er nicht mehr an seine überragende erste Halb-Saison bei den Hurricanes anknüpfen konnte.
Dean Kukan (27, Columbus) und Jonas Siegenthaler (23, Washington) haben grosse Konkurrenz – so holten die Capitals Chara (43) – und kämpfen um einen Platz in der dritten Verteidigung.
Viel Pech hatte Gaëtan Haas (28). Erst sass er mit dem SCB in der Quarantäne fest und konnte erst verspätet nach Edmonton reisen. Dann wurde er nach der Ankunft in Kanada positiv auf Corona getestet und muss noch länger warten, um ins Camp einsteigen zu können. Er war bereits in den Playoffs in drei von vier Spielen überzählig gewesen.
Bei Chicago kämpfen zwei Schweizer um ihre Chance: Pius Suter (24) und Philipp Kurashev (21). Auch wenn Letzterer, wie schon vor den Playoffs, im Camp überzeugt und zuletzt im internen Testspiel zweimal traf, dürfte der NL-Topskorer die besseren Karten haben. Beide erhielten Lob von Coach Colliton.
Wahrscheinlich ist, dass Luca Sbisa (30) bei Winnipeg zur Taxi-Squad gehören wird, also zu jenen Spielern, die mit dem Team trainieren, sich bereit halten und im Notfall nachrücken.
Letzte Saison verbrachte Gilles Senn (24) vorwiegend im Farmteam der Devils, kam aber zu seinem ersten NHL-Einsatz. Seine Chancen auf Einsätze sind zwar nach dem Rücktritt des eben erst verpflichteten Cory Crawford gestiegen, doch der Walliser ist bestenfalls die Nummer 3 der Goalie-Hierarchie bei New Jersey.
Lediglich mit einem Probevertrag ist Yannick Weber (32) bei seinem bisherigen Klub Nashville ins Camp gestiegen. Seine Zukunft? Ungewiss.
Und Sven Bärtschi (28)? Letzte Saison schob ihn Vancouver trotz 3,3-Mio.-Vertrag in die AHL ab. Für die Playoffs meldete er sich dann aus privaten Gründen selbst ab. Er kämpfte im Camp mit grossem Einsatz für eine neue Chance, wurde nun aber gestern auf die Waiver-Liste gesetzt, um den Stürmer in die AHL oder die Taxi Squad schicken zu können.