Hier werden die Betonklötze weggeräumt
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Vor Skeptiker-Beiz:Hier werden die Betonklötze weggeräumt

Mysteriöser Code an Wand der Walliserkanne
Was wollen Skeptiker-Wirte in Zermatt mit der QAnon-Botschaft sagen?

Die Walliser Wirte-Familie ist seit ihrer Verhaftung in Zermatt wegen Missachtung der Corona-Massnahmen landesweit bekannt. In der Skeptiker-Szene sind die Beizer schon länger aktiv und zeigen mit einem Graffiti auch Sympathien für die Verschwörungstheorien von QAnon.
Publiziert: 04.11.2021 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 04.11.2021 um 08:37 Uhr
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Der QAnon-Code ist an der Fassade der Walliserkanne aufgemalt.
Foto: Blick

Das prominenteste Skeptiker-Aushängeschild im Wallis ist mittlerweile wohl die Wirte-Familie A.* Mehrfach haben die Betreiber des Restaurants Walliserkanne in Zermatt VS die Corona-Auflagen missachtet und Gäste trotz einer amtlichen Schliessung bewirtet.

Am Sonntag reagierten die Behörden: Sohn Ivan A. und die Eltern wurden verhaftet. Bruder Patrik A. weilt derzeit noch im Ausland, ob er bei Rückkehr ebenfalls mit einer Festnahme rechnen muss, ist unklar.

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Schon zu Beginn der Pandemie mutierten die Walliser zu Skeptikern. An der Wand oberhalb eines Balkons neben dem Hauptgang des Restaurants prangt in grossen Buchstaben die Inschrift «WWG1WGA». Die Buchstaben stehen für «Where We Go One, We Go All». Zu Deutsch: Wo einer von uns hingeht, gehen alle hin.

Kinderfressende Politiker und Promis

Dieser Spruch ist vor allem in der QAnon-Szene sehr verbreitet. Die Anhänger von QAnon glauben an die abstrusesten Theorien und tragen an Kundgebungen unter anderem Shirts mit den Buchstaben Q oder «WWG1WGA».

Den Anfang nahm QAnon auf der Internetplattform 4chan. Dort gab sich am 28. Oktober 2017 ein anonymer User namens Q als hochrangiger Regierungsbeamter aus und begann, irre Theorien zu verbreiten. So beherrscht angeblich eine satanistische Elite die Welt. In unterirdischen Tunnelsystemen missbrauchen deren Mitglieder – bekannte Politiker, Hollywood-Stars und Konzernchefs – Kinder und trinken ihr Blut. Viele QAnon-Botschaften haben antisemitischen und rechtsradikalen Charakter.

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Trumps Sohn postete QAnon-Spruch

In den USA glauben besonders viele Anhänger des ehemaligen Präsidenten Donald Trump (75) an die Verschwörungstheorien und sind der Überzeugung, dass Trump helfen könnte, diesen «Deep State» zu zerschlagen.

Sein zweitältester Sohn, Eric Trump (37), postete den Spruch «WWG1WGA» in der Vergangenheit bereits in sozialen Netzwerken.

Patrik A. ist als Corona-Leugner bekannt

Wie sich zeigt, haben die QAnon-Theorien auch Anhänger im Wallis gefunden. Mit dem grossen Graffiti will die Familie offenbar ihre Nähe zu den Verschwörungstheorien untermauern.

Wie der «Walliser Bote» schreibt, wettert Patrik A. seit geraumer Zeit gegen Behörden, Wissenschaftler und Gesetze. Er belächelt Mediziner und verharmlost das Virus. Bereits im September kündigte er an, die Zertifikatspflicht in seiner Beiz nicht umsetzen zu wollen.

Im Oktober traten die Brüder bei Kla.tv auf. Der deutsche Onlinesender bringt praktisch täglich neue Fake-News-Beiträge und generiert damit Hunderttausende Klicks. Der immer gleiche (und wissenschaftlich unbewiesene) Tenor: Das Coronavirus soll bewusst als Biowaffe in einem Labor gezielt erschaffen und danach freigesetzt worden sein.

Auch die Gebrüder A. durften ihre Ansichten präsentieren. Dabei leugneten sie Pandemie, zogen Vergleiche mit dem Apartheid-Regime in Südafrika und riefen dazu auf, sich gegen das Gesetz zu stellen. Sätze wie «Wir wollen das Apartheidregime nicht unterstützen» und «Es ist eine Diktatur und Zweiklassengesellschaft. Lügengebilde» waren zu hören.

Während die QAnon-Botschaft weiterhin an der Wand prangt, sitzen Ivan. A und seine Eltern im Gefängnis. Oberstaatsanwalt Rinaldo Arnold bestätigte gegenüber Blick, dass für die drei verhafteten Personen U-Haft beantragt wurde. (man)

* Name bekannt

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