Auf einen Blick
- Diego Baratti tritt als Vizepräsident der Jungen SVP zurück
- Baratti kritisiert die aktuelle Parteiführung und deren Ausrichtung
- Acht Jahre lang arbeitete Baratti als Vizepräsident für die Junge SVP
Acht Jahre lang hat Diego Baratti als Vizepräsident für die Junge SVP gearbeitet. Nun will er zurücktreten. «Diese Entscheidung basiert auf der Erkenntnis, dass ich unter den aktuellen Bedingungen nicht mehr konstruktiv und zukunftsorientiert mit der Parteiführung zusammenarbeiten kann», schreibt er auf Social Media. Zuerst hatte «20 Minuten» darüber berichtet.
Es ist ein Wink an die Parteiführung um Nils Fiechter (28). «Wir sind und bleiben eine politische Kraft, die auf Demokratie, Respekt und klare Werte baut. Freiheit ist nicht nur ein abstraktes Konzept, sondern bringt auch Verantwortung mit sich – und genau das ist die Botschaft, mit der ich mich zurückziehe», heisst es weiter. «In der Hoffnung, dass diejenigen, die bleiben, die Prinzipien, die uns immer geleitet haben, weiter stärken.»
Streit schwelt schon lange
Der Fall wirft ein erneutes Schlaglicht auf die Junge SVP. Schon im vergangenen Jahr sorgte die Ausrichtung der Jungpartei auch intern für Konflikte. So sorgte die Parteispitze mit Annäherungen an rechtsextremistische Strömungen für rote Köpfe.
Strategie-Chefin Sarah Regez nahm im Mai 2023 an einem konspirativen Treffen mit dem österreichischen Identitären-Anführer Martin Sellner (36) teil – im kleinen Kreis. Fast 30 aktive und ehemalige Mitglieder der Jungen SVP forderten die Parteileitung danach auf, sich zu distanzieren, wie der «SonntagsBlick» berichtete. Nun also folgt der Austritt von Vize Baratti.
JSVP-Präsident Nils Fiechter dankte Baratti gegenüber «20 Minuten» für den Einsatz und wünscht ihm alles Gute – zu den geäusserten Gründen äussert er sich nicht. Baratti will derweil in der SVP Tessin aktiv bleiben.