Aussprache verkommt zu Abrechnung
Eklat in der Jungen SVP

Ein Treffen der Junge-SVP-Strategiechefin Sarah Regez mit rechtsextremistischen Kreisen sorgt parteiintern weiterhin für rote Köpfe. An einer Vorstandssitzung sollte es zu einer Aussprache kommen. Stattdessen geriet sie zum Eklat.
Publiziert: 04.05.2024 um 12:07 Uhr
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Aktualisiert: 04.05.2024 um 20:36 Uhr
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Die Baselbieter JSVP-Politikerin Sarah Regez nahm an einem Auftritt von Rechtsextremen teil.
Foto: STEFAN BOHRER

In der Jungen SVP brodelt es kräftigt, seit der Blick die Teilnahme von JSVP-Strategiechefin Sarah Regez (30) an einem Geheimtreffen publik gemacht hat, an welchem auch der Rechtsextreme Martin Sellner (35) auftrat. Mit von der Partie waren damals auch Mitglieder der Jungen Tat. Mehrere gemässigte Kantonalsektionen forderten seither von der Parteispitze eine «klare Abgrenzung von extremistischen Gruppierungen» sowie «ein Bekenntnis zur demokratischen Grundordnung». 

Vor einer Woche traf sich die Junge SVP in Luzern zu einer Vorstandssitzung, an welcher eine Aussprache stattfinden sollte, wie Tamedia nun berichtet. Das gemässigte Lager brachte dabei verschiedene Forderungen auf den Tisch. So sollte etwa eine deutliche Distanzierung der Partei von der rechtsextremen Jungen Tat vorgenommen werden, indem die Jungpartei deren Aktivisten auf Social-Media-Accounts entfolgt würde. Ebenso sollten von Rechtsextremisten verwendete Begriffe nicht mehr benutzt werden. 

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Auch über den Verbleib von Strategiechefin Regez in der Parteileitung wollten die Gemässigten abstimmen. Pikant: Regez ist mit Parteichef Nils Fiechter (27) liiert. Und dieser hatte an den Forderungen gar keine Freude.

Versammlung wurde zu Abrechnung

So verkam die Versammlung zu einer Abrechnung mit den gemässigten Sektionen, wie mehrere Anwesende gegenüber Tamedia übereinstimmend berichteten. Die Besprechung hätten sie als Einschüchterungsversuch empfunden. Die eingereichten Anträge seien für ungültig erklärt worden. Mehrere Personen gaben zu bedenken, dass dieses Vorgehen nicht mit den Statuten und geltendem Recht vereinbar sei. 

«Statt über das Verhältnis zur Jungen Tat zu diskutieren, wurden wir vom Präsidenten als Verräter hingestellt», zitiert die Zeitung einen Teilnehmer. Fiechter verstehe die ganze Auseinandersetzung als Angriff auf seine Person, so ein anderer. 

Abspaltungen stehen zur Diskussion

Die gemässigten Sektionen wollen nun parteiintern beraten, wie sie mit der Situation umgehen wollen. Einzelne überlegen sich, die Verbindungen zur JSVP Schweiz zu kappen und die Mutterpartei aus den Statuten zu streichen. Andere wollen weiter intern Druck ausüben. An den kommenden Mitgliederversammlungen soll darüber beraten werden.

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Auf schriftliche Tamedia-Fragen zur Versammlung ging Fiechter nicht ein. Er beliess es demnach bei einer allgemeinen Stellungnahme: «Die Junge SVP Schweiz bekämpft den aufflammenden Antisemitismus in der Schweiz und lanciert derzeit eine gross angelegte Kampagne, die aufzeigt, dass Islamisten und woke Linke hierfür gemeinsam verantwortlich sind.» (SDA/rus)

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