Strategiechefin Sarah Regez (30) dürfte bald ins Kantonsparlament Baselland einziehen. Denn am Donnerstagmorgen ist es in der SVP Baselland zum Eklat gekommen. Die Landratsfraktion hat die gesamte Fraktionsleitung abgesetzt. Fraktionschef Peter Riebli (68) und seine beiden Vizes Andi Trüssel und Caroline Mall müssen gehen.
Jetzt reicht es Riebli. Er kündigt gegenüber Blick auch gleich seinen Rücktritt aus dem Baselbieter Kantonsparlament an: «Ich werde als Landrat zurücktreten.» Designierte Nachfolgerin: Sarah Regez. Sie wird bei einem Abgang Rieblis automatisch in den Kantonsrat nachrücken, sofern sie das möchte.
Wann genau er sich aus dem Landrat zurückziehen wird, sagt Riebli noch nicht – es würde sich aber eher um Wochen als Monate handeln, sagt er.
Causa Regez spaltet die Partei
Mit Sarah Regez, der heutigen Strategiechefin der Jungen SVP, käme eine Nachwuchspolitikerin ins Baselbieterin Parlament, die jüngst schweizweit für Schlagzeilen gesorgt hat: Blick machte publik, dass Regez an einem Geheimtreffen mit dem Rechtsextremen Martin Sellner (35) teilnahm.
Doch schon vorher lief nicht alles glatt: «Persönliche Konflikte schwelen schon seit letztem Herbst in der Partei. Die Frage, wie man sich in der Causa Regez verhält, habe die Konfliktlinien nochmals verschärft», sagt Johannes Sutter (51), Vizepräsident der SVP Baselland. Ein Teil der Partei hätte sich von Regez' Positionen distanzieren wollen, ein anderer Teil habe sich hinter sie gestellt. Er selbst habe sich bemüht, Ruhe in die ganze Sache zu bringen. Der Fall Regez müsse seriös abgeklärt und behandelt werden.
Und Sutter sagt weiter, die Partei müsse wieder geeint auftreten.
Riebli stellt sich vor Regez
Peter Riebli sieht die Gründe für seine Absetzung bei den persönlichen Differenzen zwischen den Fraktionsmitgliedern. «Es ist gewissen Leuten sauer aufgestossen, dass Sarah Regez nominiert wurde und bei den Nationalratswahlen so gut abgeschnitten hat. Das hat eine Restfrustration hinterlassen», sagt der Förderer von Regez.
Dass sich einige Parteimitglieder von Strategiechefin Regez abgegrenzt haben, stösst bei Riebli auf Unverständnis. «Sie hat nichts Falsches oder Illegales gemacht. Ich finde schon interessant, dass man ihr für gewisse, zufällige Kontakte die Schuld in die Schuhe schiebt. Dass sich einige Parteimitglieder genötigt fühlen, sich von Sarah Regez zu distanzieren, schafft keine gute Basis für die Zusammenarbeit».