Blick: Herr Sutter, am Donnerstag wurde das gesamte Fraktionspräsidium der SVP Baselland abgesetzt. Wie kam es zu diesem Eklat?
Johannes Sutter: Es handelte sich um einen demokratischen Entscheid. Der Konflikt schwelte seit Herbst 2023. In den letzten Monaten hat er sich immer weiter aufgeschaukelt.
Was war der Kern der Auseinandersetzung?
Persönliche Differenzen zwischen verschiedenen Leuten.
Welche Rolle spielte Sarah Regez, Strategie-Chefin der Jungen SVP, die sich mit Rechtsextremen getroffen hat?
Der Fall hat das Ganze sicher akzentuiert, war aber nicht entscheidend.
Regez dürfte in den nächsten Wochen in den Landrat einziehen. Wie verfährt die Baselbieter SVP weiter mit ihr?
Wir haben ein Verfahren eingeleitet. Das Parteibüro wird Sarah Regez anhören und entscheiden, ob es Massnahmen braucht. Am Ende wird die Parteileitung über das weitere Vorgehen befinden.
Prüfen Sie auch einen Parteiausschluss?
Das Spektrum der Möglichkeiten ist weit offen. Es reicht bis zu einem Ausschluss aus der SVP Baselland. Wichtig ist, dass wir den Fall seriös abklären. Meine Haltung ist klar: Rechtsextremismus kommt uns nicht ins Haus. Es braucht jetzt ein Zeichen.
Sie selbst kandidieren für das Baselbieter Parteipräsidium. Was würde sich unter Ihrer Mitwirkung in diesem Gremium ändern?
Mein Ziel ist, die zerstrittenen Gruppen wieder zusammenzuführen. Es kann nicht sein, dass wir uns auf eine derart peinliche Art über Wochen selber lähmen. Wir müssen zurückfinden zu einer konstruktiven Oppositionspolitik. Die Baselbieter SVP war im Ton stets eine konstruktive, moderate Partei – das soll so bleiben.