Temperaturen in Europa
- Gemessen wurde die Rekordhitze in Paris am Park Montsouris im Süden der Metropole. Um 16.30 Uhr verzeichneten die Meteorologen dort 42,6 Grad. Der bisherige Rekord liegt bereits mehr als 70 Jahre zurück: Am 28. Juli 1947 wurden in Paris 40,4 Grad gemessen.
- Das niedersächsische Lingen war am Donnerstag mit ebenfalls 42,6 Grad nach vorläufigen Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) der heisseste Ort in Deutschland. Damit ist erstmals seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Deutschland die 42-Grad-Marke durchbrochen worden.
- Damit hatte der erst am Mittwoch aufgestellte Temperaturrekord von Geilenkirchen nur einen Tag lang Bestand - in der nordhein-westfälischen Stadt wurden «nur» 40,5 Grad gemessen. Zuvor hatte das unterfränkische Kitzingen vier Jahre lang seinen Ruf als heissester Ort Deutschlands behauptet. Dort waren im Sommer 2015 gleich zweimal 40,3 Grad gemessen worden.
- In Belgien wurde mit 40,6 Grad Celsius der erst am Mittwoch aufgestellte Rekord erneut gebrochen. Nach jüngsten Angaben wurden am Vortag 40,2 Grad gemessen, damit überschritt das Land erstmals seit Beginn der Wetteraufzeichnungen die 40-Grad-Marke.
- Auch in den Niederlanden wurde der erst am Mittwoch aufgestellte Rekord schon wieder gebrochen. Mit 40,4 Grad war es am Donnerstag um nochmal ein halbes Grad heisser.
- Frankreich stöhnt in diesem Sommer bereits unter der zweiten Hitzewelle - Ende Juni wurde mit 46 Grad der Temperaturrekord für das ganze Land gebrochen. Der Spitzenwert wurde im südfranzösischen Ort Vérargues im Département Hérault am 28. Juni gemessen.
Hitze kann gefährlich werden
Wegen der extremen Hitze herrschte am Donnerstag in zahlreichen Départements im Nordosten des Landes Alarmstufe Rot. Innenminister Christophe Castaner erklärte, dass der öffentliche Dienst - also etwa Feuerwehren und Rettungskräfte - komplett mobilisiert worden sei.
Er appellierte, auf Mitbürger zu achten - ganz besonders auf Senioren und Kinder. Jeder könne einen Hitzeschlag erleiden, warnte er. Im Hitzesommer 2003 waren in Frankreich Tausende Menschen gestorben - seitdem gibt es bei Hitze zahlreiche Vorsichtsmassnahmen.
In Deutschland zeigte die Hitzewelle auch Auswirkungen auf technische Anlagen. So wird wegen steigender Wassertemperaturen in der Weser das Atomkraftwerk Grohnde in Südniedersachsen voraussichtlich am Freitagmittag vom Netz genommen.
In Österreich starb ein knapp zweieinhalbjähriger Junge an den Folgen von Dehydrierung, nachdem er am Montag unbemerkt in ein Auto im Hof seiner Familie geklettert und eingeschlafen war. Nach Angaben der Polizei wurde er noch in ein Krankenhaus nach Graz gebracht, starb aber zwei Tage später.
Im Westen des Landes dürften die Temperaturen am Donnerstag 38 Grad erreichen. Die Erzdiözese Wien nutzte die Hitzewelle, um zu einem Besuch in den kühlen Kirchen zu raten. Sie veröffentlichte dazu eine Liste mit den Temperaturen in den Gotteshäusern - und Katakomben - in der Hauptstadt und ihrer Umgebung.
Temperaturen werden immer schlimmer
Die Hitzewellen dürften sich nach jüngsten Studien angesichts des von Menschen verursachten Klimawandels in Zukunft häufen und verstärken. Die in den Fachmagazinen «Nature» und «Nature Geoscience» veröffentlichten Forschungsarbeiten zeigen, dass der weltweite Temperaturanstieg der vergangenen Jahrzehnte in der jüngeren Menschheitsgeschichte beispiellos ist. Demnach gab es in den vergangenen 2000 Jahren noch nie einen so schnellen und weitverbreiteten Anstieg der Temperatur wie zum Ende des 20. Jahrhunderts.
(SDA)
Juli 2019 war weltweit der heisseste Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Das teilte der von der EU betriebene Copernicus-Dienst zur Überwachung des Klimawandels am Montag mit.
Dessen Chef Jean-Noël Thibaut erklärte, der Juli sei üblicherweise weltweit der heisseste Monat des Jahres. Die Temperaturen im Juli 2019 hätten aber noch knapp über denen im bisherigen heissesten Monat Juli 2016 gelegen.
Auch Juni knackte Rekorde
Erst kürzlich hatte der Copernicus-Dienst verkündet, dass die Welt dieses Jahr den heissesten Juni seit Beginn der regelmässigen Messungen erlebt habe. Die Schweiz und weite Teile Europas ächzten unter einer Hitzewelle mit Rekordtemperaturen. Bei einer weiteren Hitzewelle im Folgemonat wurden erneut zahlreiche Rekorde geknackt.
Die vergangenen vier Jahre waren weltweit die heissesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter stiegen die Temperaturen weltweit bereits um ein Grad an. Im Pariser-Klimaabkommen von 2015 hatten sich die Unterzeichnerstaaten darauf verständigt, den Temperaturanstieg auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. (SDA)
Juli 2019 war weltweit der heisseste Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Das teilte der von der EU betriebene Copernicus-Dienst zur Überwachung des Klimawandels am Montag mit.
Dessen Chef Jean-Noël Thibaut erklärte, der Juli sei üblicherweise weltweit der heisseste Monat des Jahres. Die Temperaturen im Juli 2019 hätten aber noch knapp über denen im bisherigen heissesten Monat Juli 2016 gelegen.
Auch Juni knackte Rekorde
Erst kürzlich hatte der Copernicus-Dienst verkündet, dass die Welt dieses Jahr den heissesten Juni seit Beginn der regelmässigen Messungen erlebt habe. Die Schweiz und weite Teile Europas ächzten unter einer Hitzewelle mit Rekordtemperaturen. Bei einer weiteren Hitzewelle im Folgemonat wurden erneut zahlreiche Rekorde geknackt.
Die vergangenen vier Jahre waren weltweit die heissesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter stiegen die Temperaturen weltweit bereits um ein Grad an. Im Pariser-Klimaabkommen von 2015 hatten sich die Unterzeichnerstaaten darauf verständigt, den Temperaturanstieg auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. (SDA)