Mieter ächzen unter Mega-Hitze
Darf ich in meiner Wohnung eine Klimaanlage einbauen?

Klimaanlagen machen der Hitze den Garaus. Die schnelle Abkühlung wäre derzeit sehr willkommen. Das gilt es zu beachten.
Publiziert: 14.08.2024 um 08:08 Uhr
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Aktualisiert: 15.08.2024 um 17:35 Uhr
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Die Temperaturen haben zuletzt mehrfach die 30-Grad-Marke geknackt.
Foto: AFP
Maren Meyer

Temperaturen von über 30 Grad, der Schweiss rinnt in Strömen. Eine Klimaanlage muss her, denken sich derzeit viele Mieter und Hauseigentümer.

Doch so schnell, wie das Thermometer in den dunkelroten Bereich klettert, lässt sich die Anlage nicht einbauen. Zumindest nicht, wenn man auf ein fest installiertes Gerät setzt. Das bedeutet: Ein Teil der Anlage wird aussen an der Hauswand angebracht. Das verändert die Fassade, und somit muss eine Baubewilligung her.

«Ohne eine Bewilligung darf keine feste Klimaanlage eingebaut werden», heisst es beim Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich. Die Bewilligung einer kleinen Anlage koste in der Regel zwischen 150 und 500 Franken – je nach Kanton. Dazu kommen die Kosten für eine Anlage sowie die Installation.

Besser eine mobile Anlage

So wie Zürich regeln es auch die anderen Kantone. Den Antrag reicht immer der Eigentümer der Immobilie beim Bauamt oder der Gemeinde ein. Dann heisst es warten. Denn je grösser die Anlage, desto mehr Gutachten zu möglicher Abwärmenutzung oder Gerätelärm müssen geprüft werden. In seltenen Fällen gibt es zudem Einsprachen der Nachbarn. Bis es zu einem endgültigen Entscheid kommt, kann es gut einen Monat oder länger dauern.

Wer es eilig hat, kauft sich ein mobiles Gerät und stellt es sich in die Wohnung. Dafür bedarf es keiner Bewilligung. Und keiner Installation durch einen Experten. Allerdings muss ein Schlauch durch ein Loch in der Wand oder ein Fenster nach draussen geführt werden. Denn die Kühlluft muss zirkulieren.

Enormes Sparpotenzial

Im Vergleich zur fest installierten Anlage kann bei einem mobilen Gerät Geld gespart werden: Die Kosten, je nach Modell, liegen zwischen 100 oder 1000 Franken. Aber günstig heisst nicht unbedingt besser. «Klimaanlagen brauchen Strom, und klimafreundlich ist das grundsätzlich nicht», sagt Achim Geissler (55), Dozent für nachhaltiges und energieeffizientes Bauen an der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Wer seine Wohnung den Tag über vor der Sonne schütze und nachts über Lüftung für Abkühlung sorge, könne damit schon sehr viel bewirken. «Die Klimaanlage sollte wirklich die letzte Massnahme sein», sagt der Experte.

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