Es ist eine Tragödie sondergleichen: Am 29. Mai 1857 stirbt Sophie Friederike Dorothea Maria Josepha in den Armen ihrer Mutter. Sophie ist gerade mal zwei Jahre alt, bei der Mutter handelt es sich um Kaiserin Elisabeth (1837–1898). Wahrscheinlich war das Kleinkind an Typhus erkrankt, so dass die eilig herbeigerufenen Ärzte nichts mehr ausrichten konnten.
Sisi ist in der Folge mehr als nur traurig. Ihr Gatte, Kaiser Franz Joseph, bringt es auf den Punkt: «Wir sind vernichtet.» Die Kaiserin fühlt sich untröstlich und hat grosse Schuldgefühle. Sie verkriecht sich in ihrem Zimmer, weint Tag und Nacht und lässt sich nicht beruhigen.
Österreichs Kult-Kaiserin Elisabeth (1837–1898) war der Schweiz eng verbunden. Wie eng, zeigt Michael van Orsouw in der grossen Blick-Serie. Der Zuger Historiker, Autor und Aristokratie-Kenner («Blaues Blut», «Luise und Leopold») hat darüber sein neues Buch geschrieben, «Sisis Zuflucht» ist soeben im Verlag Hier und Jetzt erschienen (224 Seiten, gebunden).
Blick-Leserinnen und -Leser erhalten es zum Spezialpreis von 30 (statt 36) Franken. Bestellung mit Rabattcode «Blick-Sisi» an admin@hierundjetzt.ch oder Telefon 043 243 30 73
Österreichs Kult-Kaiserin Elisabeth (1837–1898) war der Schweiz eng verbunden. Wie eng, zeigt Michael van Orsouw in der grossen Blick-Serie. Der Zuger Historiker, Autor und Aristokratie-Kenner («Blaues Blut», «Luise und Leopold») hat darüber sein neues Buch geschrieben, «Sisis Zuflucht» ist soeben im Verlag Hier und Jetzt erschienen (224 Seiten, gebunden).
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Die ganze Serie: Sisi und die Schweiz
Die zuvor so lebenslustige und unbeschwerte Elisabeth verändert sich in dieser Zeit. Sie schläft kaum oder nur schlecht, sie isst kaum noch etwas und magert zusehends ab. Sie durchlebt wohl, würde man heute diagnostizieren, eine tiefe Depression.
Im Kloster Au beten Schwestern pausenlos für Sisi
In dieser grenzenlos traurigen Situation wendet sich Sisi an eine Schweizer Institution ihres Vertrauens: an das Frauenkloster in der Au in Trachslau SZ. Dies, obwohl es in der Habsburger Monarchie sehr viele Klöster gibt, denen sie sich auch hätte anvertrauen können. Das kleine Frauenkloster in der Au liegt im abgelegenen Alpthal zweieinhalb Kilometer hinter dem Kloster Einsiedeln.
Ausgerechnet von dieser Abtei erhofft sich die Kaiserin spirituelle Unterstützung in ihrer schwierigen Lebenslage. Das Kloster Trachslau pflegt seit 1846 die ewige Anbetung, spricht also Tag und Nacht ihre Gebete. In Trachslau kann man für sich beten lassen. Genau das nimmt die Kaiserin von Österreich in Anspruch.
Nach zwei Jahren zeigt Sisi ihre grosse Dankbarkeit. Sie schenkt dem Kloster im Alpthal einen wertvollen Messkelch aus Gold, mit vielen handgefertigten Ornamenten und der Inschrift «E. K. v. O. Elisabeth, Kais. v. Oesterreich.». Dann übergibt sie dem Frauenkloster zwei kostbare Reliquien, also knöcherne Überbleibsel von Heiligen. Sisis Kelch kommt im Kloster bis heute bei hohen kirchlichen Festen zum Einsatz.