Für die Studie untersuchten die Forscher rund um Fernando Gutiérrez von der «Clinic of Barcelona» 1000 heterosexuelle Frauen und Männer. Die Probanden wurden von einem Mediziner empfohlen und wiesen unterschiedliche Ausprägungen von Persönlichkeitsstörungen respektive gar keine Persönlichkeitsstörungen auf. Jeder Teilnehmer wurde vom Forscherteam bezüglich Partner, Kindern und generellem Lebenswandel interviewt.
Es stellte sich heraus, dass diejenigen, die krankhafte Persönlichkeitsmerkmale besassen und beispielsweise unter Neurosen litten, mehr Kinder und Partner hatten als der Durchschnitt, woraus die Wissenschaftler schlossen, dass sie auf das andere Geschlecht wohl besonders anziehend wirken müssten.
Menschen, die von ihrer Persönlichkeit her eher «rücksichtslos» waren, hatten tendenziell kurze Beziehungen, Männer mit einer Zwangsstörung waren eher in der Lage, lange Beziehungen zu führen - was bei Frauen nicht der Fall war. Neurotische Damen hatten 34 Prozent mehr Partner und auch mehr Kinder.
Einige finden es möglicherweise befremdlich, dass sich Menschen Partner suchen, die Merkmale einer Persönlichkeitsstörung aufweisen. Aber Corinna E. Löckenhoff, Entwicklungspsychologin an der Cornell-Universität, führte als Beispiel an, dass Frauen tendenziell eher zu Neurosen neigen als Männer und dass das darauf schliessen lässt, dass einige Männer einen derartigen Wesenszug als weiblich und demnach als anziehend empfinden.
Allerdings betonte Löckenhoff, dass die Ergebnisse der Studie zwar interessant, aber mit Vorsicht zu geniessen seien - die Teilnehmer hätten ja auch lügen können, als es beispielsweise um die Anzahl ihrer Partner ging. (cm/gsc)