3 Fakten zur «Haarerektion»
Die Lust am Haut-Orgasmus

Weshalb der wohlige Schauer auf der Haut auch Musiker interessiert.
Publiziert: 27.10.2015 um 19:16 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 14:25 Uhr
Die Hühnerhaut beschäftigt die Wissenschaft.
Foto: Thinkstock
Von Franca Siegfried

1. Erregend wie Sex
Hühnerhaut, von Forschern Piloerektion (lat. pilus, Haar) genannt, wird durch Emotionen, Angst und Kälte ausgelöst. Diese Reize alarmieren das limbische System im Hirn, das uns auch bei Sex und Essen ein Glücksgefühl vermittelt. Das autonome Nervensystem übernimmt diesen Reiz und stimuliert die Muskeln, die jede Haarwurzel umgeben – dabei wölben sich auf der Haut kleine Hügel. Die wellenartige Ausbreitung fühlt sich an wie ein Hautorgasmus.

2. Hühnerhaut-Forschung
An der Universität Kiel (D) wird die Hühnerhaut erforscht. Dabei zeichnen Kameras die Anordnung und die Höhe der Hügel auf Armen, Beinen und Rücken und das Muster auf. Es gibt viele Möglichkeiten, die zum Hautorgasmus führen: romantische Filmszenen, Streicheln, Horrorfilme oder Musik. Alle Reaktionen sind von persönlichen Erfahrungen geprägt. Eine Mozart-Sonate erregt keinen MetalFreak, das Singen der Nationalhymne kann aber bei einem SVP-Mann Hühnerhaut auslösen. Der Biss in eine Zitrone löst bei fast allen eine Haar­-Erektion aus. Und beim Schauen eines Horrorfilms bleibt nur die Haut von Abgestumpften glatt.

3. Haarsträubende Musik
Forscher aus Hannover (D) wissen jetzt, dass Musik mit Hühnerhautfaktor besonders gut in Erinnerung bleibt. So können Komponisten mit entsprechenden Klangmustern das limbische System anregen: Wiegenlieder festigen die Mutter-Kind-Bindung, und Tenöre stimulieren das Hirn der Hörer so, als hätten diese Sex.

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