Erinnern Sie sich noch an die Ratschläge aus der Kindheit? Sprüche wie «Tu nichts, was ich nicht auch tun würde!», «Sei vorsichtig!» oder «Vorsicht ist besser als Nachsicht!»? Genau solche Botschaften können bei Erwachsenen in bestimmten Situationen unvermittelt an die Oberfläche treten. Sozusagen als eine Art anerzogene Angst.
Dieses «Vorsicht!» im Kopf sollte man im Erwachsenenalter näher untersuchen: Ist es begründet oder hält es uns bloss davon ab, etwas zu versuchen? Ist keine unmittelbare Gefahr im Verzug, sollte man Neues wagen, auch wenn die Angst im Magen grummelt. Denn vieles, das wir zum ersten Mal probieren, bringt uns als Menschen weiter. Und wenn wir es geschafft haben, macht uns das selbstbewusster. Ein guter Leitspruch ist dabei der Satz «Ich werde es nie wissen, wenn ich es nicht zumindest versuche».
Den Kampf gegen Selbstzweifel und Angst gewinnt man, wenn man es schafft, positiver zu denken. Das ist nicht leicht. Doch negative Gedanken halten uns von vielem ab. Wenn wir immer damit rechnen, dass das Schlimmste passiert, handeln wir nicht.
Ein einfaches Beispiel: Man macht unter der Woche am Abend ab. Man freut sich aber nur halb, weil man weiss, dass es spät wird, und man Angst hat, am nächsten Tag zu verschlafen. Dass man verschläft, ist jedoch keine Tatsache, sondern bloss eine Möglichkeit. Es muss nicht zwingend passieren. Schliesslich kann man zum Beispiel den Wecker ein wenig früher stellen und noch ein paar weitere Alarme folgen lassen.
Angst hat auch dann leichtes Spiel, wenn man sich nicht richtig erholt. Wenn man nicht genug schläft oder zu selten abschaltet, führt das zu Stress, einem perfekten Nährboden für Unwohlsein. Es ist kein Weltuntergang, eine Sache erst am nächsten Tag fertigzustellen und sich stattdessen mal Ruhe zu gönnen. Folgen Sie Ihrem Instinkt, auf den ist meistens Verlass.
Und verabschieden Sie sich von Sätzen wie «Ich kann das nicht». Solche Glaubenssätze öffnen Angst und Stress Tür und Tor. Legen Sie stattdessen Ihr Augenmerk auf die Dinge, die Sie gut können. Statt beispielsweise zu sagen «Ich bin beim Sport eine Niete» sagen Sie «Ich kann zwar nicht so schnell laufen, aber ich war immer gut im Tischtennis». Solche Einschränkungen wirken Wunder, denn sie zeigen, dass man sehr wohl etwas kann. Resultat: Man fühlt sich nicht mehr so klein und hat mehr Selbstbewusstsein. (cm/gsc)