Digitales Benehmen
Neuer Knigge sagt, was sich gehört

Krankmelden per SMS? Tratschen per Social Media? Emojis in Büromails? Neue Anstandregeln verraten, was sich in der digitalen Welt ziemt – und was nicht.
Publiziert: 01.03.2016 um 10:39 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 05:35 Uhr
Zusammen ein Video oder Fotos anschauen? Logo. Aber private Botschaften mit Dritten zu teilen, ist weniger anständig.
Foto: Cover Media

Ein Leben ohne Handy? Für die meisten Menschen heute unvorstellbar. Viele sind inzwischen so fixiert auf ihre Mobiltelefone, dass Panik aufsteigt, wenn sie das Handy zu Hause vergessen haben oder der Akku fast leer ist.

Doch obwohl der Grossteil der Bevölkerung ständig Gebrauch vom Handy und den sozialen Medien macht, hat es bisher keine fixen Anstandsregeln für die mobile Kommunikation gegeben. Ist es beispielsweise in Ordnung, eine SMS an den Chef zu schreiben, wenn man krank ist? Sollte man mit seinem Chef auf Facebook, Instagram & Co. befreundet sein? Da kann der Facebook-Status schnell mal zum virtuellen Minenfeld werden.

Der britische Mobilfunkanbieter BT Mobile und die Universität Oxford haben nun aber eine Liste mit 17 Social-Media-Geboten erarbeitet, an die man sich im Zweifelsfall halten kann. Zusammengestellt wurde sie nach der Analyse des Verhaltens von 2000 Erwachsenen.

Die oberste Regel lautet: Private Nachrichten sollten Freunden vorbehalten sein und niemals an Fremde weitergeleitet werden. Ausserdem sollte man niemals vor seinem Partner das verstecken, was man sich Online angesehen hat. Ein weiteres Tabu sind zu viele Posts auf Facebook, Instagram & Co. Wer will schon ständig unfreiwillig am Herzschmerz eines anderen teilhaben müssen, wenn dieser unter einer Trennung leidet?

Stellen Sie zudem sicher, dass Sie die sozialen Netzwerke entsprechend ihrer Funktion nutzen. LinkedIn ist eine professionelle Plattform, Flirtereien sollte man sich also lieber für Tinder aufheben. Eine weitere Regel empfiehlt, sich von der Tastatur fernzuhalten, wenn man gerade sehr emotional ist. Das bedeutet also: Keine Posts, wenn man verärgert, traurig oder betrunken ist! Überhaupt sollte man lieber die Finger vom Netz lassen, wenn man zu tief ins Glas geschaut hat.

Zu den weiteren Empfehlungen gehört, dass man an das Ende eines Arbeitsmails kein Kuss-Emoji setzt und nicht über andere via SMS oder Social Media tratscht. Denn manchmal leitet jemand solche Nachrichten weiter – und man steht ganz schön dumm da. Gefährlich wirds auch, wenn man die «Allen antworten»-Funktion erwischt.

Wer - aus welchen Gründen auch immer - einen Tag freinehmen will, sollte das nicht per Textnachricht mit seinem Chef klären, sondern ihn anrufen. Auch schlechte Nachrichten überbringt man nicht per SMS. Und: Man beendet eine Beziehung keinesfalls per SMS.

«Menschen sind von Natur aus gesellig. Aus diesem Grund hängt auch ein Grossteil unseres Vergnügens mit anderen Menschen zusammen», erklärte der Psychologe Peter Collet. Und meint weiter: «Es ist kaum überraschend, dass wir so viel Zeit und Anstrengungen darin investieren, mit Freunden in Kontakt zu bleiben. Die neuen digitalen Kommunikationswege machen es uns noch viel leichter, unsere wahre Natur auszudrücken.» (cm/gsc)

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