Ewiges Duell der Rivalen
Samsungs S7 überholt das iPhone

Das Samsung Galaxy S7 Edge ist das momentan beste Handy auf dem Markt. Und dementsprechend teuer. Apple wird im Herbst zum Gegenschlag ausholen.
Publiziert: 09.03.2016 um 00:41 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 04:13 Uhr
Lorenz Keller

Am Freitag 11. März kommt das Galaxy S7 Edge für 819 Franken auf den Markt. Wir haben es bereits ausführlich getestet und vergleichen es mit dem grössten Konkurrenten, dem iPhone 6s Plus. Ein enges Duell auf höchstem Niveau.

Design und Display

Es ist erstaunlich. iPhone und Galaxy haben beide einen 5,5-Zoll-Display. Doch das Samsung Gerät ist 30 Gramm leichter und viel kompakter gebaut. Der AMOLED-Display mit 2560 x 1440 Pixeln Auflösung und 538 ppi ist sicher der grösste Trumpf des S7 Edge. Bilder und Apps sehen beeindruckend aus, auch weil sie dank der abgerundeten Kanten randlos in die Luft fliessen.

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Im Vergleich zum Vorgänger, dem S6, sind die optischen Unterschiede aber minim. Das solide iPhone wirkt trotzdem daneben richtig bieder. Beide Geräte haben allerdings dasselbe Problem: Sie sind zu glatt und rutschig und drohen ohne Hülle aus der Hand zu rutschen. 

System und Bedienfreundlichkeit

Weiterhin hat Apple hier die Nase vorn, auch wenn sich Samsung verbessert hat. Keine überladene Oberfläche mehr, aber trotzdem halt noch ein Sammelsurium von Ansätzen. Apps von Samsung selber, daneben das Angebot von Google und Android. Für Tüftler ein Paradies, für Durchschnittsnutzer ist das iPhone intuitiver. Da ist alles aus einem Guss. Zudem wird man bei Samsung die neusten Updates wie immer bei Android erst erhalten, nachdem sie vom Hersteller aufs Telefon angepasst wurden.

Fotos und Videos

Im Vergleich zum Vorgänger hat Samsung die Auflösung der Handycam von 16 auf 12 Megapixel reduziert. Auch Apple setzt auf 12 Megapixel. Die Fotos werden denn auch ähnlich gut. Beim Galaxy sind die Farben etwas bunter und gestylter - ob einem das gefällt, ist Geschmacksache.

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Das S7 löst etwas schneller aus und zeigt bei schlechtem Licht weniger Bildrauschen. Dafür schaffte das iPhone in unserem Test bei dynamischen Motiven wie Kindern eher einen scharfen Schnappschuss. Insgesamt ein ausgeglichenes Rennen, weil beide ausgezeichnete Fotos machen und im Videobereich 4K beherrschen. 

Stabilität und Extras

Das S7 hat einen grossen Vorteil: Es ist wasser- und staubfest nach IP68-Zertifizierung, kann also auch mal in die Badewanne fallen. Und das ohne lästige Dichtungen. Allerdings scheint die Glasrückseite laut einem ersten Drop-Test etwas anfälliger als das Alugehäuse des iPhones. Insgesamt sind beide Geräte erstaunlich stabil, auch wenn sie einem aus der Hand auf einen harten Boden fallen. 

Einen Fingerabdruckscanner haben beide. Jener von Samsung ist einen Tick schneller. Dann hat Apple nur noch das mässig praktische Force-Touch zu bieten, also das Aufrufen zusätzlicher Menüfunktionen durch kräftiges Touchscreen-Drücken. Das Galaxy S7 edge hat andere Extras an Bord. Drahtloses Laden und die Möglichkeit, das Gerät zusammen mit der Gear VR für virtuelle Realität zu nutzen. 

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Ebenfalls neu sind der Always-On-Bildschirm, der auch im Ruhezustand dezent einige Infos anzeigt. Zuerst muss man sich etwas daran gewöhnen, da ein leuchtendes Display ja bislang eine neue Benachrichtigung bedeutete. Bald aber schätzt man es, etwa die Uhrzeit direkt ohne einen Klick ablesen zu können.

Ebenfalls ein Gewinn ist die Seitenleiste des Edge, die sich von überall her reinziehen lässt. Damit kann man schnell auf die App-Favoriten zugreifen. Zusätzlich lassen sich Kontakte und Shortcuts darauf ablegen. Als Leisten sind auch News oder Wetterberichte abrufbar und als nettes Extra gibts Kompass, Taschenlampe und Massstab in der Direktauswahl. 

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Leistung und Akku

Die ersten Benchmark-Tests zeigen, dass Samsung zumindest zu Apple aufgeschlossen hat. Geht es allerdings um die effektive Zeit, um Apps zu öffnen und zu schliessen, scheint das iPhone weiterhin die Nase vorn zu haben, weil Software und Hardware perfekt aufeinander abgestimmt sind. Im Alltagstest merkt man diese Unterschiede nicht. Beide Topgeräte laufen ohne Ruckler, auch grafisch anspruchsvolle Anwendungen laufen rasch.

Beim Galaxy S7 sieht man das etwa in den Apps für virtuelle Realität. Beim Akku hat Samsung ganz leicht einen Vorteil: Der 3600 mAh ist nicht nur deutlich grösser als beim iPhone, er hielt im Test auch länger. Allerdings nicht viel mehr als ein Arbeitstag, so wird man auch das Galaxy S7 jede Nacht laden - auf Wunsch immerhin drahtlos.

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Die Preise 

819 Franken kostet das S7 Edge mit 32 GB Speicher auf dem Markt - wer vorbestellt, kriegt die VR-Brille gleich noch gratis mit dazu. Totzdem gehört das Samsung-Topmodell zu den teuersten Geräten auf dem Markt. Das 6s Plus ist mit 879 Franken allerdings nochmals ein Stück kostspieliger und hat erst noch nur 16 GB Speicher an Bord. Dank Speicherkartenslot kann man das S7 übrigens günstig aufrüsten. Zusätzliche 128 GB Speicher gibts bereits für rund 70 Franken, darauf lassen sicher aber nur Daten, keine Apps speichern.

Unser Testfazit

Das Galaxy S7 Edge ist ein erstklassiges Smartphone, wohl momentan das beste Handy auf dem Markt. Es hat praktisch keine Schwächen mehr - für viel Leistung zahlt man allerdings auch entsprechend. Auch wenn Samsung das prestigeträchtige Duell für sich entscheiden kann, ist das nur eine Momentaufnahme. Denn das iPhone 6s plus ist bereits ein halbes Jahr «alt». Im Herbst stellt Apple bereits das iPhone 7 vor. Dann werden die Karten wieder neu gemischt. Zum Preis-Leistungs-Sieger würde es übrigens beiden Geräten nicht reichen. Da muss man sich viel eher bei Huawei oder Microsoft umschauen. 

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