Was hat uns im Autojahr am meisten beschäftigt? Die Mega-Fusion von FCA und PSA, logisch. Ausserdem der Tod des VW-Patrons Ferdinand Piëch, der E-Trottinette-Boom, der bevorstehende CO2-Schock (Grenzwert 95 g/km ab Januar 2020), die britische Autoindustrie im Angesicht des Brexits und wieder einmal das Diesel-Thema. Und natürlich die E-Mobilität: Als im Frühjahr endlich ein ganzes Schiff voller Tesla Model 3 in Europa anlandete, schossen die Auslieferungen des Stromers in die Höhe.
Hyundais Kona als Alltags-Stromer
So speziell sind Stromer ja inzwischen nicht mehr. Dass man beim Spurt von der Ampel weg jeden Verbrenner stehen lässt – geschenkt. Unser Herz hat in diesem Jahr aber der Hyundai Kona Electric erobert – eben weil er so ein Normalo ist: Relativ leicht, vernünftige Batteriegrösse, genug Platz und ein noch erträglicher Preis (ab 46'990 Franken). Letztes Jahr lanciert, rollte er im Mai als Dauertester in unsere Garage. Knapp 450 Kilometer Reichweite versprach Hyundai – bis zu 600 mit einer Batterieladung lagen tatsächlich drin. Okay, zum kalten Herbst hin wurden es weniger – schliesslich muss die Batterie dann mit wertvollem Fahrstrom geheizt werden. Trotz 130 Kilometer Pendeln täglich genügte es aber locker, ihn alle zwei Tage auf der Redaktion an die Wallbox zu hängen. Und Kollege Andreas Engel scheuchte den kleinen SUV sogar über deutsche Autobahnen. Der Kona bewies mir endgültig: Stromern klappt im Alltag. Mal sehen, wie sich VWs neuer ID.3 im kommenden Jahr schlagen wird.
Überzeugender Ossi: Skoda Octavia
Auch ein Thema in diesem Jahr: 30 Jahre Zusammenbruch des Eisernen Vorhangs. Wer jetzt nur an Trabis denkt, liegt falsch. Skoda schraubte schon in den 1950er-Jahren Autos zusammen, die denen im Westen mehr als das Wasser reichen konnten. Volks-Autos für die Volksgenossen? Nö, Skoda konnte auch Mittelklasse mit der ersten Generation des Skoda Octavia (hiess so, weil er das achte Modell damals war). Ab 1961 trug er auch ein Kombiheck. Beim Vorschau-Termin für die neue Generation (kommt im Frühjahr) konnte ich endlich mal einen fahren – eine coole Kiste mit Zentralrohrrahmen und Hinterradantrieb wie beim Käfer, aber viel mehr Leistung (47 PS), Schraubenfedern vorn und viel Platz. Skoda hatte halt Erfahrungsvorsprung: 2020 wird die Marke schon 125 Jahre alt.