Mit dem Selbstbewusstsein eines Bestsellers steht der neue Skoda Octavia auf der Strasse. Zurecht, denn nicht nur in der Schweiz erfreut sich der tschechische Kompakt-Kombi grosser Beliebtheit. Er ist neben den SUV Kodiaq, Karoq und Kamiq der Hauptgrund für Skodas Wachstum in den letzte Jahren. Auch der neue Octavia dürfte seine Sache gut machen, wie BLICK bei einer ersten Testfahrt mit getarnten Prototypen schon erfahren durfte.
Jetzt hat Skoda die Tarnfolie abgezogen und zeigt die vierte Auflage seines Bestsellers in ganzer Pracht. Die markante Front gefällt mit einem ausdrucksstarken Kühlergrill, der aber nicht übertrieben wirkt wie bei BMW oder Audi. Dazu markante LED-Leuchten mit dem bekannten Vieraugen-Gesicht. Das Heck des Kombis wirkt etwas verschachtelt und nicht so schlicht wie die Front.
Weiterhin der Lademeister
Der Kombi wächst um zwei Zentimeter auf 4,69 Meter Länge und wird um 1,5 Zentimeter breiter. Die Limousine wird in der Schweiz wegen des geringen Interesses nicht mehr angeboten. Mit den neuen Dimensionen streckt sich der Octavia in Richtung Mittelklasse und ist nur noch wenige Zentimeter kürzer als beispielsweise der VW Passat. Das zeigt sich auch beim Ladevolumen. Der Octavia fasst nun 30 Liter mehr und kommt auf 640 bis 1700 Liter, was dem Passat mit 650 bis 1780 Liter nur noch einen kleinen Vorsprung lässt.
Im Cockpit erhält der neue Octavia als erster Skoda überhaupt ein Head-Up-Display. Die virtuellen Instrumente werden auf einem zehn Zoll grossen Display dargestellt und die Infotainment-Schaltzentrale ist ein Touchscreen gleicher Grösse. Bei der Bedienung folgen die Tschechen dem Trend der Smart-Devices und stellen die Programme als Apps beziehungsweise Kacheln dar, die nach Gusto verschoben werden können. So kann sich der Fahrer seine eigene Infotainment-Oberfläche konfigurieren, selbstverständlich auf Wunsch mit Android Auto oder Apple CarPlay.
Alles ausser Elektro
Die Motoren-Palette ist ähnlich wie im neuen VW Golf. Dazu gehören drei konventionelle Benziner mit 110 bis 200 PS (81 bis 147 KW) und drei Diesel von 115 PS (85 kW) bis 200 PS (147 kW). Weiter wird der Octavia zumindest teilelektrifiziert: Es gibt zwei Benzin-Mildhybride mit 110 PS (81 kW) und 150 PS (110 kW) sowie einen Plug-in-Hybrid mit 204 PS (150 kW) Systemleistung und 55 Kilometer elektrischer Reichweite. Ein 245 PS (180 kW) starker zweiter Plug-in folgt später und wird das RS-Modell. Eine 130 PS (96 kW) starke Erdgas-Variante mit 523 Kilometer Reichweite rundet das Angebot vorerst ab. Natürlich wird es den Octavia wieder mit 4x4 und Doppelkupplungsautomat geben.
Damit hat der neue Octavia alles, um wieder der Liebling der Schweizer zu werden. Trotz des kleinen Makels, dass über eine reine E-Version bisher nichts bekannt ist. Selbiges gilt für die Preise. Da die Skoda-Kunden allerdings eher preisbewusst unterwegs sind, dürfte der neue Octavia nicht viel teurer werden als die 26'000 Franken, bei denen es heute losgeht.