Die Corona-Krise schlägt im März auf dem Automarkt voll durch. Nachdem die Neuwagen-Verkäufe im Januar und Februar zweistellig zurückgegangen waren (-10,2, bzw. -13,8%), brach der Neuwagenmarkt im März mit einem Minus von 39,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat massiv ein. Danach wurden im März 17'556 PW verkauft; das Minus fürs gesamte Jahr 2020 liegt damit bei 23,1 Prozent.
Besonders stark verloren gegenüber März 2019 haben diese Importeure mit signifikantem Marktanteil: Citroën (-63,1%), Opel (-58,1%), Audi (-50,9%), Ford (-44,9%) und Skoda (-40,1%). Rund ein Drittel büssen Seat (-34,7%), Renault (-31,3%), VW (-30,9%) und Mercedes (-29,8%) ein; BMW kommt mit -13,9 Prozent noch glimpflich davon.
Kleine mit den höchsten Einbussen
Marken wie Aston Martin (-78,9%), Honda (-86,4%), Smart (-86,8%) oder SsangYong (-95,3%) haben noch deutlich stärker verloren, aber wegen ihrer kleinen Marktanteile hat das wenig Aussagekraft. Erstaunlich: Mitsubishi (+39%) und Porsche (+22%) legen zu, was mit der Lieferbarkeit schon lange bestellter und erwarteter neuer Modelle wie Mitsubishi ASX und Porsche Taycan zusammenhängen dürfte.
Die Gründe für den Einbruch sind laut dem Auto-Importeursverband Auto-Schweiz vielfältig – aber lassen sich alle an der Corona-Krise festmachen: Im Zuge des europäischen Lockdowns wurden Werke geschlossen und die Autoproduktion bis auf weiteres stillgelegt. Das bremst sowohl die Auslieferung wie auch die Lancierung neuer Modelle im traditionell verkaufsstarken Frühjahr aus.
Mit der Schliessung der Schowräume der Garagisten wegen der bundesrätlichen Massnahmen bleiben Kunden aus. Überhaupt überlagern die massiven gesellschaftlichen Veränderungen während der Corona-Krise die Kauflaune der Schweizerinnen und Schweizer. «Die wahre Wucht der ausbleibenden Bestellungen und Lieferungen wird erst im Laufe der nächsten Wochen und Monaten ersichtlich werden», sagt Auto-Schweiz-Mediensprecher Christoph Wolnik.
CO2-Ziele könnten verfehlt werden
Diese Situation stelle die gesamte Schweizer Automobilbranche vor grosse Herausforderungen, so Wolnik: «Wir hoffen sehr, dass die Unterstützungsmassnahmen des Bundes im Bereich der Kurzarbeit und der Überbrückungskredite ihre volle Wirkung entfalten und so das allerschlimmste vermieden werden kann. Immerhin sind über 225'000 Schweizer Arbeitsplätze direkt oder indirekt von der Fahrzeugbranche abhängig.»
Mit dem faktischen Erliegen des Schweizer Neuwagenmarktes und dem Ausbleiben neuer, verbrauchsgünstiger Modelle mit Elektro- oder Plug-in-Hybridantrieb steigt die Gefahr, dass die Schweizer Autoimporteure den seit Januar verschärften CO2-Grenzwert nicht erreichen werden und zusätzlich zu den Umsatzeinbussen auch entsprechende Strafzahlungen werden hinnehmen müssen. In der Europäischen Union wird bereits die mögliche Lockerung der CO2-Vorschriften diskutiert.
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