Wegen Strompreis und schlechtem Wetter
Der Emmentaler Landgasthof Lueg ist pleite

Einer der bekanntesten Gasthöfe der Region ist insolvent und bleibt vorerst geschlossen. Für die Betreiber in Heimiswil BE ist der hohe Strompreis schuld. Die Eigentümerschaft will nach neuen Pächtern suchen.
Publiziert: 15.02.2025 um 15:35 Uhr
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Der Landgasthof Lueg im Emmental ist in der Region sehr bekannt.
Foto: Landgasthof Lueg

Auf einen Blick

  • Landgasthof Lueg in Heimiswil BE schliesst wegen finanzieller Schwierigkeiten
  • Hohe Strompreise und schlechtes Wetter führten zur Pleite der Betreiberfirma
  • Besitzer will volkstümliche Ausstrahlung des Gasthofs erhalten
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Gabriel KnupferRedaktor Wirtschaft

Der bei Ausflüglern und Velofahrern beliebte Landgasthof Lueg in Heimiswil BE bietet eine wunderschöne Aussicht übers Emmental. Doch die Betreiber sind finanziell am Ende.

«Schweren Herzens müssen wir mitteilen, dass die Lueg bis auf Weiteres geschlossen bleibt» heisst es auf der Webseite. «In den vergangenen Jahren durften wir hier gemeinsam mit Ihnen viele wunderbare Momente erleben – dafür sind wir von Herzen dankbar.»

Betreiber: Entscheidend war der Strompreis

Der Hintergrund für die Abschiedsworte: Die Betreiberfirma Emmentaltop GmbH hat die Bilanz deponiert. Die Pleite ist damit so gut wie besiegelt, vier Festangestellte verlieren den Job.

Gegenüber der «Berner Zeitung» bestätigte Co-Geschäftsführer Cesare Mimo Caci den baldigen Konkurs, über den die Lokalzeitung «Unter-Emmentaler» zuerst schrieb. Schuld sei der hohe Strompreis, dieser habe sich 2023 auf einen Schlag versechsfacht. Zudem fiel der Saisonstart im Sommer 2024 wegen des schlechten Wetters ins Wasser. Für die nötige Sanierung habe man keine Investoren mehr gefunden.

Volkstümliche Ausstrahlung soll erhalten bleiben

Die Pleite zieht auch die Stiftung für Schweizer Volksmusik und Volkskultur in Mitleidenschaft. Diese hat finanziell nichts mit der Betreibergesellschaft zu tun. Doch Volksmusikkonzerte im Landgasthof gebe es vorerst keine mehr, sagte Präsident Markus Müller dem Radiosender Neo1. Der Musikunterricht auf der Lueg laufe aber vorläufig normal weiter.

Die Liegenschaft gehört dem Architekturbüro Moser und Partner in Ittigen. Verwaltungsratspräsident Jörg Moser will nun nach neuen Pächtern suchen oder allenfalls auch über einen Verkauf nachdenken, erklärte er laut «Berner Zeitung». Die volkstümliche Ausstrahlung des Gasthofs solle erhalten bleiben. Wann die Gäste auf die Lueg zurückkehren können, steht aber noch in den Sternen.

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