Ganzes Küchenteam schmeisst hin
Zürcher Gault-Millau-Restaurant schliesst Knall auf Fall

In der Sonne Seuzach bleibt der Herd per sofort kalt. Das Nobel-Restaurant vor den Toren Winterthurs bleibt zu, weil das komplette Küchenteam gekündigt hat. Das bereitet dem erfolgsverwöhnten Pächter Bauchschmerzen.
Publiziert: 09:24 Uhr
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Aktualisiert: 10:14 Uhr
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Die Sonne Seuzach hat 15 Gault-Millau-Punkte.
Foto: PD
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Die Sonne in Seuzach ZH ist über die Region hinaus bekannt für ihre Küche. 15 Punkte hat das Lokal im Gastroführer Gault Millau. Küchenchef Timur Asadullaev wurde im März als «Koch des Monats» geehrt. «Er macht die Sonne noch besser» steht im «Gault Millau». Pächter Armin Waldvogel hat die Sonne erst im Juni 2023 übernommen.

Er hatte Erfolg mit seinem Konzept. Noch im Februar postete er auf Facebook ein Foto, das ihn zusammen mit Asadullaev zeigt. «Zusammen bilden Timur und Armin ein unschlagbares Team, das dafür sorgt, dass jeder Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis wird», steht daneben.

Hat der Pächter das Team überfordert?

Das mit dem Team hat offenbar doch nicht so gut funktioniert. Seit gestern Montag ist klar, dass es mit der Sonne nicht mehr weitergeht. Das Restaurant ist geschlossen, wie der «Landbote» berichtet. Nur im Hotel kann man noch übernachten. Küche und Gastsaal bleiben zu. Das ganze Küchenteam des Nobelrestaurants hat den Betrieb verlassen.

Pächter Armin Waldvogel erzählt dem «Landboten», dass ein grosser Teil des Küchenteams ausgefallen sei. «Schliesslich kündigte die ganze Küchencrew.» Die Hintergründe bleiben unklar. Waldvogel wehrt sich gegen den Vorwurf, das Team überfordert zu haben. «Ich habe immer darauf geachtet, dass dies nicht passiert», sagt er. So habe er die Karte jeweils extra reduziert, wenn jemand ausgefallen sei. Für ihn ist klar: «Wir leiden an einem Fachkräftemangel in höchstem Grad.»

«Ersatzpersonal war extrem teuer»

Die Ausfälle im Küchenteam haben ein tiefes Loch in die Kasse gerissen. «Wir mussten für Aushilfsköche und einen Ersatzküchenchef viel mehr Geld ausgeben, das alles war extrem teuer», sagt Pächter Waldvogel. Er habe 2023 mit kleinen finanziellen Reserven übernommen. «Wenn es eh schon knapp ist, braucht es nicht mehr viel, bis es kippt.»

Was sagt Küchenchef Timur Asadullaev zu seinem überraschenden Abgang? «Ich habe je länger je mehr gemerkt, dass es nicht mehr der richtige Ort für mich ist.» Es habe zum Ende hin einfach nicht mehr harmoniert. Nun wolle er den nächsten Karriereschritt machen. «Ich lege den Fokus wieder mehr auf Zürich.» Pächter Waldvogel sucht derweil einen Mieter, der das Restaurant auf eigene Rechnung führt.

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