Bilanz von Meteoschweiz
Das Wetterjahr 2024 verblüffte sogar Meteorologen

Der Klimawandel zeigt sich deutlich: 2024 brachte der Schweiz Rekordtemperaturen und Wetterextreme. Der mildeste Winter seit 1864, gefolgt von einem nassen Frühling und heissen Sommer mit zahlreichen Unwettern, unterstreichen die klimatischen Veränderungen.
Publiziert: 20.12.2024 um 17:25 Uhr
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Der Winter 2023/24 brachte Niederschlagssummen von 130 bis 160 Prozent, wie Meteoschweiz in der Jahresbilanz schreibt. Einen weiteren kräftigen Einbruch gab es im November 2024 in tiefen Lagen beidseits der Alpen.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Schweiz erlebte 2024 aussergewöhnliches Wetterjahr mit mildestem Winter seit Messbeginn
  • Sommer geprägt von schweren Unwettern in Zermatt, Misox und Berner Oberland
  • Jahrestemperatur stieg im landesweiten Mittel 1,4 Grad über die Norm
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Die Schweiz hat ein äusserst warmes Jahr hinter sich. Sie erlebte den mildesten Winter seit Messbeginn und einige sehr nasse Monate, wie das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie am Freitag mitteilte.

Die Jahrestemperatur 2024 stieg im landesweiten Mittel 1,4 Grad über die Norm 1991 von 2020. Die Niederschlagssummen erreichten in den meisten Gebieten 90 bis 115 Prozent, wie das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) auf seiner Website schreibt. Die Jahressumme der Sonnenscheindauer lag zwischen 80 und 90 Prozent.

Nasser Frühling

Der Winter 2023/24 war der mildeste seit Messbeginn 1864. Die Temperatur lag 2,8 Grad über der Norm. Er war aber nicht nur mild, er brachte auch Niederschlagssummen von 130 bis 160 Prozent, wie Meteoschweiz weiter schreibt.

In den meisten Gebieten fiel auch im Frühling überdurchschnittlich viel Niederschlag. Auffallend waren die sehr nassen Bedingungen auf der Alpensüdseite und den angrenzenden Gebieten, wie es weiter heisst.

Sommer 2024: Ungewöhnlich viele Tropennächte im Süden

Entsprechend war der Frühling sonnenarm: An mehreren Messstandorten war es einer der zehn sonnenärmsten Frühlinge seit Messbeginn.

Der Sommer war der sechstwärmste Sommer seit Messbeginn. Im extrem warmen August gab es auf der Alpensüdseite ungewöhnlich viele Tropennächte, so Meteoschweiz.

In den Bergen aussergewöhnlich viel Schnee im September

Der Sommer war zudem geprägt von schweren Unwettern, etwa in den Regionen Zermatt und Misox und in Teilen des Oberwallis und des Tessins im Juni sowie im Berner Oberland im August. Die drei Herbstmonate zusammen brachten in weiten Gebieten überdurchschnittliche Niederschlagssummen, waren insgesamt aber mild.

Der Winter meldete sich erstmals im September mit aussergewöhnlichen Schneemengen in höheren Lagen. Ein zweiter kräftiger Einbruch folgte im November in tiefen Lagen beidseits der Alpen.

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