Auf einen Blick
- Wädi-Brau-Huus AG muss Konkurs anmelden. Traditionsgasthaus und Bierverkauf enden
- Schulden und eingebrochene Einnahmen führten zum Aus der Kult-Firma
- 17 Mitarbeitende verlieren ihren Job, Brauerei produzierte 328 Liter täglich
Seit 1992 wird auf dem Gessner-Areal Bier gebraut. Die Geschichte der Wädenswiler Bierbrauerei reicht sogar bis in das Jahr 1833 zurück. Am Samstag schenkt das Restaurant Brauhuus zum letzten Mal Bier aus. Die Wädi-Brau-Huus AG muss Konkurs anmelden. Das Traditionsgasthaus, der Bierverkauf und die Brauseminare nehmen ein Ende, wie die «Zürichsee-Zeitung» berichtet.
«Wir haben lange gekämpft», erklärt Christian Weber, Verwaltungsratspräsident vom Wädi-Brau-Huus gegenüber der Zeitung. «Aber nun ist endgültig Schluss.» 17 Mitarbeitende verlieren ihren Job – Weber geht das nahe. Seit fast 30 Jahren ist er Teil der Kultfirma. Er führt das Unternehmen bereits in der fünften Generation.
Einnahmen massiv eingebrochen
Die Schulden sind für das Wädi-Brau-Huus zum unlösbaren Problem geworden. Bereits aus dem letzten Jahr übernahm man rote Zahlen. «In den letzten Monaten haben sich weitere Schulden angehäuft», sagt Weber. Es sei schlichtweg nicht mehr möglich, diese abzubezahlen.
Dabei sind nicht alle drei Geschäftsbereiche unrentabel. Das Restaurant – seit mehreren Jahren in der Hand von Bruder Georg und Schwester Bianca Schiegl – lieferte bis zum Schluss stabile Zahlen. Der Umsatz der Brauerei, die im Schnitt 328 Liter Bier pro Tag produzierte, ist aber massiv eingebrochen. Die Brauseminare machen heute nur gerade ein Viertel des Umsatzes von früheren, guten Jahren. Bis zu einer Million Franken spülten sie damals in die Kasse.
Geändertes Konsumverhalten
Dabei spielt der allgemeine Bierkonsum in der Schweiz eine bedeutende Rolle. Der Schweizer Brauerei-Verband veröffentlichte 2023 zuletzt Zahlen dazu. In den Jahren der Gründung des Wädi-Brau-Huus trank ein Schweizer noch 70 Liter Bier pro Jahr. 2023 war der durchschnittliche Konsum pro Kopf nur noch auf einem Niveau von 50 Litern. Ein Grund: «Die vermehrte Werbung für alkoholfreie Biere bekamen wir zu spüren», meint Weber gegenüber der «Zürichsee-Zeitung».
Die Kultfirma ist vor sieben Jahren schon in Schieflage geraten. Verschiedene Massnahmen retteten die Wädi-Brau-Huus AG damals. Jetzt ist das Fass leer. «Ein ganzes Paket an Schwierigkeiten führt nun zur Schliessung des Unternehmens», bringt es Weber auf den Punkt. Die fast 200-jährige Ära der Wädenswiler Bierbrauerei geht zu Ende.