Auf einen Blick
- Restaurant Seefeld schliesst Ende 2025 für immer
- Luxuswohnungen statt Traditionsrestaurant am Zürichsee
- Pro Jahr 300 Anlässe oder Gruppen im Gasthof
Nächstes Wochenende ist Metzgete im Gasthof Seefeld in Hurden SZ. Für 39.50 Franken gibts Blut- und Leberwürste, Leberli und andere Köstlichkeiten, so wie seit Jahrzehnten im Herbst. Natürlich à discretion, wie es sich gehört. Eine Reservation ist empfohlen, denn bodenständige Angebote wie dieses sind selten geworden in einer Zeit, in der es vielen Eigentümern am See vor allem um den schnellen Profit mit Immobilien geht.
Ende 2025 schliesst auch das traditionsreiche Restaurant auf dem Seedamm zwischen Rapperswil-Jona SG und Pfäffikon SZ seine Türen. Für immer. Das Restaurant mit Wintergarten und eigener Bar sowie 11 Zimmern wird abgerissen, wie das «Höfner Volksblatt» berichtet. Obwohl das Lokal gut läuft – pro Jahr gibts 300 Anlässe oder Gruppen – muss es einer Überbauung weichen.
Das erstaunt nicht, denn die Lage ist top. Auf beiden Seiten hat man Sicht auf den Zürichsee mit den beiden Inseln Lützelau und Ufenau. Den Lärm der vielbefahrenen Strasse und der Bahnlinie hört man in modernen Häusern mit Klimaanlage nicht. Ausflügler und Velofahrer, auf ihrer Tour rund um den Zürichsee müssen sich ein neues Lokal für eine Rast bei Kaffee und Coupe Dänemark suchen.
«Das ist nicht mein Ding»
«Ich hätte gerne weitergemacht und habe natürlich darauf gehofft, dass anstehende Sanierungen seitens Besitzer durchgeführt werden, um den Betrieb für die Region zu erhalten», sagt Wirt Thomas Aufdermauer. Doch der Eigentümer hat die Liegenschaft einem Architekten aus dem Kanton Schwyz verkauft. Und der hat Grosses vor mit dem Land auf dem Damm, der den Zürichsee vom Obersee trennt: Eine Überbauung mit luxuriösen Wohnungen soll entstehen.
Beizer Aufdermauer hat ein Angebot bekommen, im Neubau ein kleines Restaurant im gehobenen Segment zu betreiben. Er hat dankend abgewunken. «Das ist nicht mein Ding», sagt er. Zusammen mit seiner Gattin Annika – sie betreiben auch den Verenahof in Wollerau SZ – sucht er nach einem anderen Standort. Er will «das bürgerliche Angebot in der Region erhalten, den Mitarbeitenden Arbeitsplätze bieten und die gewohnte Dienstleistung weiterhin anbieten».