Terror-Opfer von Paris
Schweizer Uhren-Chef trauert um Schwester

Der Gründer der Schweizer Uhrenmarke Dietrich verlor seine Schwester beim Terroranschlag in Paris. Seine Wut und Trauer verarbeitet er mit Kreativität.
Publiziert: 17.11.2015 um 10:14 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 21:39 Uhr
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Emmanuel Dietrich (46) gründete 2009 seine eigene Uhrenmarke.
Foto: dietrich.luxury
Von Philipp Albrecht

Emmanuel Dietrich (46) trauert um seine Schwester Lucie (35). Sie starb am Freitagabend auf dem Trottoir vor der Bar an der Rue de la Fontaine au Roi, als die IS-Terroristen das Feuer eröffneten. Sie wohnte eine Strasse weiter.

Dietrich ist Gründer und Chef der gleichnamigen Uhrenmarke mit Sitz in Hünenberg ZG. Der Franzose machte seine Trauer auf Facebook publik: «Am Freitag erschossen Barbaren meine kleine Schwester in den Strassen von Paris.»

Der Designer geht auf seine eigene Weise mit dem tragischen Ereignis um: Er gestaltete eine Uhr für Lucie: «Ich werde eine auf 13 Stück limitierte Ausgabe im Gedenken an sie produzieren», schrieb er. «Sie ist einzig für die Familie und enge Freunde bestimmt. Ich will unseren Schmerz nicht zu einem Geschäft machen.»

«Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit»: Dietrichs Botschaft auf Facebook.
Foto: Facebook

Die Uhr mit dem Namen OT-13 – die Zahl steht für den 13. November – trägt die Farben der französischen Flagge. Er habe zuerst an den Farben gezweifelt, weil sein Schmerz eigentlich nichts mit Frankreich zu tun habe, aber: «Die Farben stehen für unsere Brüder und Schwestern in Libanon, Irak, Syrien und alle rund um den Globus, die durch ähnliche Verluste wegen des Fanatismus leiden müssen.» Die Farben stünden für die Werte der französischen Republik, mit denen er erzogen worden sei und an denen er innig festhalte: «Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.»

Auf Nachfrage von BLICK schreibt Dietrich: «Es war mir wichtig, auf meine Art mein Leid zu kommunizieren und eine Hommage an sie zu kreieren. Die Uhr ist mein einziges und persönliches Medium.»

Dietrich ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Seit 2009 produziert er im Hünenberger Industriequartier unkonventionelle Luxusuhren im mitteilpreisigen Segment. Zuvor gestaltete er Zeitmesser für Hermès, Louis Vuitton, Calvin Klein und Tag Heuer. 

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