Die Meldung einer Massen-Geiselnahme am Konzert der US-Rock-Band «Eagles Of Death Metal» verbreitete sich am Freitag kurz nach 21.30 Uhr. Es sollten noch mehrere Stunden vergehen, bis französische Spezial-Einheiten den Befehl zur Stürmung des Bataclan-Saales erhalten würden. Einige Gefangene verbreiteten über verschieden Kanäle bereits Horror-Nachrichten über Erschiessungen von Geiseln.
Wohl auch deshalb wagten zwei Polizisten noch vor dem Eintreffen des Eingreif-Trupps einen ersten Vorstoss ins Gebäude. Gegen 0.30 Uhr stürmten sie in den Saal. «Sie haben ihre Waffen eingesetzt und einen der Angreifer getroffen und getötet», erklärte Céline Berthon von der Polizeigewerkschaft gestern gegenüber dem Sender «France Inter».
Zwei «extrem erfahrene» Beamte
Bei den beiden Polizisten soll es sich um «extrem erfahrene» Beamte handeln, sagt Berthon weiter. Einer sei Kommissar der «Brigade zur Kriminalitätsbekämpfung» (BAC), der andere sein Kollege.
Die zwei Helden waren jedoch nur mit Pistolen und Schusswesten ausgerüstet, wie der «Spiegel» schreibt. «Sie mussten sich zurückziehen, als die übrigen beiden Terroristen ihre Kalaschnikows nachluden, und dann das Eingreifen der Spezial-Einheiten abwarten», sagt Berthon. Die Beamten hätten sonst ihr Leben riskiert.
Nach dem Angriff der zwei Polizisten sollen die beiden Attentäter in die oberen Ränge des Konzertsaals geflohen sein. Beim Eintreffen der Spezial-Einheiten jagten sich die Terroristen dann selber mit Sprengstoffgürteln in die Luft. (cat)