Wer Ende Februar auf diesen Quartalsausgang gewettet hätte, wäre an der Wall Street ausgelacht worden. Vor gut 30 Tagen war die Börsenwelt nämlich noch in Ordnung, die Märkte weltweit eilten von Rekord zu Rekord. Doch dann holte die Corona-Krise ein Land nach dem anderen ein – und die Aktien waren im freien Fall.
Der Schweizer Aktienindex SMI steht weltweit noch gut da: Etwas mehr als 13 Prozent hat der wichtigste Index des Landes von Anfang Januar bis Ende März verloren. Zum Vergleich: Der deutsche Leitindex DAX hat seit Jahresbeginn satte 25 Prozent an Wert eingebüsst – das schlechteste Quartal aller Zeiten.
Auch an der Wall Street in New York war es ein schlimmes Quartal. Der amerikanische Leitindex Dow Jones ist von seinem zwischenzeitlichen Allzeitrekord von über 29'500 auf 21'900 Punkte abgestürzt. Zwischenzeitlich wurden alle Börsengewinne unter der Präsidentschaft Donald Trumps (73) ausradiert. Letztlich schlägt dem Dow Jones ein Quartalsminus von 22 Prozent zu Buche – ein Negativrekord laut CNBC. Und das trotz historisch tiefen Zinsen und einem 2-Billionen-Rettungspaket aus Washington.
US-Wirtschaftsexperte: «Situation kann sich schnell ändern»
Eine Trendwende ist laut US-Wirtschaftsexperte Jay Ritter von der University of Florida allerdings nicht ausgeschlossen. «Die vergangene Woche gibt Hoffnung. Vergessen wir nicht: Wie bei vielen anderen starken Marktrückgängen kann sich die Situation schnell ändern.»
Jay Ritter verweist auf den Monat Mai im Jahr 1940, als die deutsche Invasion und der Zusammenbruch der französischen Armee die Welt schockierte. «Und im September und Oktober 2008 entwickelte sich plötzlich die globale Finanzkrise», so Ritter. Die Geschichte habe gezeigt, dass Krisen in der Regel mit einer starken Rallye enden. Sein Hinweis an alle Anleger: «Wenn man diese Rallye verpasst, dann geht einem ein grosser Teil der darauf folgenden Hausse durch die Lappen.»