Besitzer aus Österreich greift durch
Sechs Schweizer Lipo-Filialen machen dicht

2022 kaufte der österreichische Möbel-Riese XXXLutz das Discounter-Einrichtungshaus Lipo. Jetzt schliesst er sechs Lipo-Filialen per Ende Jahr. Drei davon besetzt die Gruppe mit anderen Marken, die anderen verschwinden ganz.
Publiziert: 07.11.2024 um 17:27 Uhr
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Aktualisiert: 07.11.2024 um 19:34 Uhr
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Das Lipo-Filialnetz verkleinert sich aufs neue Jahr hin.
Foto: PIUS KOLLER

Auf einen Blick

  • XXXLutz macht sechs Lipo-Filialen in der Schweiz zu
  • Keine Kündigungen, 70 Angestellte behalten ihre Jobs
  • XXXLutz-Gruppe hat über 370 Filialen in 13 Ländern
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Michael HotzRedaktor Wirtschaft

Der Möbelgigant XXXLutz mistet aus: Im Januar 2022 hat sich der österreichische Riese, zu dem auch Schweizer Marken wie Conforama, Mömax und Möbel Pfister gehören, das Billig-Einrichtungshaus Lipo gekrallt. Und jetzt hat dies erste grössere Konsequenzen: Sechs Schweizer Lipo-Filialen schliessen Ende Jahr, wie «20 Minuten» berichtet. Damit reduziert sich die Anzahl Standorte von 22 auf 16.

Die Pendlerzeitung bezieht sich auf ein internes Schreiben an die Angestellten. Demnach gehen die Filialen in Reinach BL, St. Gallen und Winterthur ZH zu – ohne Ersatz. Aus wirtschaftlicher Sicht sei ein weiterer Betrieb nicht sinnvoll. Lipo verschwindet aufs kommende Jahr hin auch aus Suhr AG, Interlaken BE und Pratteln BL. In die Filialen ziehen aber andere XXXLutz-Marken ein. Mömax übernimmt den Standort in Suhr, Conforama jene in Interlaken und XXXLutz jene in Pratteln. 

Es soll zu keinen Kündigungen kommen

Lipo bestätigt den Filial-Abbau gegenüber «20 Minuten». Man arbeite zurzeit daran, die Marke hierzulande klarer als Einrichtungshaus im Discount-Bereich zu positionieren. Zu dieser Strategie würden die betroffenen Standorte nicht mehr passen – aufgrund des Einzugsgebiets, Umsatzpotenzials und der Kundenfrequenz.

Zu Kündigungen soll es laut Lipo trotz der Massnahme nicht kommen. Die betroffenen 70 Angestellten könnten ihre Arbeit «nahtlos zu den gleichen Bedingungen und mit dem gleichen Aufgabenprofil» fortführen – entweder bei Lipo oder dann bei anderen Marken des XXXLutz-Universums. 

XXXLutz breitet sich seit 2018 in der Schweiz aus

Die XXXLutz-Gruppe zählt mit über 370 Filialen in 13 europäischen Ländern und mehr als 27'000 Mitarbeitenden zu den drei grössten Möbelhändlern weltweit. Der Konzern mit Hauptsitz im österreichischen Wels ist seit 2018 mit einem eigenen Möbelhaus in der Schweiz präsent.

Vor vier Jahren begann hierzulande die Expansion mittels Zukäufen. 2020 übernahm XXXLutz die Pfister-Gruppe. Und im selben Jahr erfolgte auch die Übernahme der sechs Interio-Filialen von der Migros und deren Umwandlung in Mömax-Filialen. 2022 schnappte sich der Möbelgigant Lipo, letztes Jahr kam Conforama dazu.

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