Halbe Liga steckt im Strichkampf
Wer oben bleibt – weshalb Basel und Luzern scheitern

Wie zu den guten alten Zeiten im letzten Jahrtausend: Die halbe Liga steckt im Strichkampf! Die halbe? Weit gefehlt: Neun von 12 Teams. Wer schafft den Cut? Die Blick-Prognose.
Publiziert: 19.02.2024 um 19:50 Uhr
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Aktualisiert: 19.02.2024 um 19:52 Uhr
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Wird das am Ende das Tor gewesen sein, das den Strichkampf entscheiden hat? Tobias Schättin jubelt nach seinem späten 2:1-Siegtreffer mit Winterthur gegen den FC Luzern am 11. Februar.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
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Alain KunzReporter Fussball

Eines ist klar: Meister YB bleibt in diesem Strichkampf aussen vor. Und auch das äusserst stabile Servette, das von den letzten 17 Spielen nur eines verloren hat. Die Genfer haben elf Punkte Vorsprung auf den Strich bei neun ausstehenden Runden. Das reicht locker. Ebenso kann man Stade-Lausanne-Ouchy vergessen. Auch unter dem neuen Trainer Ricardo Dionisio gabs ganz selten Siege: einen in zehn Spielen. SLO hat mit 19 Punkten Rückstand nichts mehr mit dem Strich zu tun. Der Rest der Liga sehr wohl!

Gleich neun Mannschaften liefern sich ein fussballerisches Gemetzel um die verbliebenen vier Plätze in der Championship Group. Denn nur wer es dorthin schafft, kann noch fünf Spiele lang von Europa träumen. Für die anderen wird es in der Relegation Group nur noch darum gehen, nicht Zweitletzter zu werden. Denn eine Barrage gegen Sion oder Thun will niemand wirklich bestreiten. Die nie gesehene Flut an Roten Karten ist bestimmt auch Ausdruck dieser Darwinschen Selektion. In der letzten Runde gabs nur im Spiel zwischen Zürich und Luzern keinen Platzverweis. Wahnsinn!

Die Blick-Prognose, geordnet nach der aktuellen Rangliste:

3

95 Prozent Chance – der FCZ schaffts

Das neue Trainerduo Murat Ural und Umberto Romano (fehlte allerdings krank) legt bei seinem Jobantritt nach dem Abgang von Bo Henriksen gleich einen adrenalingeschwängerten Start hin – Last-Minute-Sieg gegen den FCL. Das boostet! Schon zum Bo-Abschied hatte es einen Sieg gegeben. Der Cut dürfte bei zirka 48 Punkten liegen. Heisst also für den FCZ: Drei Siege in den letzten neun Runden. Der FCZ holt mehr und wird locker Dritter.

4

80 Prozent Chance – St. Gallen schaffts

Mit dem 2:2 gegen Winterthur konnte immerhin die Serie von vier Niederlagen beendet werden. Am Wochenende gibts nun auch wieder den ersten Sieg nach fünf Spielen ohne Dreier gegen SLO. Die dann noch nötigen acht Pünktchen kratzt die Zeidler-Elf irgendwie zusammen. Vor allem zu Hause. Am Ende gibts Platz vier.

5

75 Prozent Chance – Lugano schaffts

Das arge Verletzungspech werden die Tessiner allmählich los. Mai, Cimignani und Bottani sind zurück. Bald auch Steffen und danach Doumbia und Aliseda. Wenn fast wieder alle an Bord sind, machen die Tessiner ihre Punkte und kommen plus minus auf 50. Das reicht für Platz fünf.

6

49 Prozent Chance – Luzern muss in die Relegation Group

Die liebe Inkonstanz! Zweimal holte der FCL wohl drei Siege in Folge. Beim ersten Mal, im September, gabs anschliessend gleich drei sieglose Spiele. Und jetzt, nach den drei Vollerfolgen, gabs den Rückfall mit zwei Schlappen gegen die Zürcher FCZ und Winti. Und so bleibt die Elf von Mario Frick bis zur 33. Runde voll im Strichrennen. Am Ende entscheiden ein, zwei Pünktchen – oder das Torverhältnis. Zu Ungunsten der Innerschweizer. Der FCL wird Siebter.

7

51 Prozent Chance – Winterthur schaffts

Die Truppe von Patrick Rahmen ist im Strumpf! Von den letzten zehn Spielen gewannen die Zürcher die Hälfte. In den verbleibenden neun Spielen gibts nochmals fünf Siege. Und das reicht dann, um sich im Fotofinish mit Luzern durchzusetzen. Auch wenn der FCL ebenfalls fünf Heimspiele ausstehend hat. Aber: Es wird hauchdünn. Ein einzelnes Pünktchen wird wohl entscheiden. Schade nur, gibts das ultimative Direktduell nicht mehr. Das hat Winterthur in der vorletzten Runde dank eines späten Tors von Schättin 2:1 gewonnen. Wird man am Ende der ersten Meisterschaftsphase konstatieren, dass dies das Tor war, das den Strichkampf entschieden hat?

8

25 Prozent Chance – Yverdon scheitert

30 Punkte ist ein erstaunlicher Wert. Und Yverdon hat als einziges Team in den letzten 17 Runden Servette in die Knie zwingen können. So sind die Waadtländer voll im Strichkampf mit dabei, was ihnen niemand zugetraut hatte. Von den letzten acht Spielen haben sie vier gewonnen. Alle im heimischen Municipal. Yverdon ist das fünftbeste Heimteam! Doch gegen die Schwergewichte YB, FCZ und Basel wird es keine drei Heimsiege mehr geben. Aber Yverdon wird bis zum Saisonende der Barrage entgehen. Es wäre ein Grosserfolg!

9

30 Prozent Chance – GC scheitert

Immer wieder überraschen die Hoppers mit erstaunlichen Siegen. So auch beim schon dritten Vollerfolg gegen den FCB in dieser Saison. Doch rein von der Qualität her ist das Kader zu wenig gut, um die nötigen 20 Punkte noch einzuheimsen, die es braucht, um über dem Strich zu sein. 20 Punkte in neun Spielen ist schon eine Marke. Die Hoppers werden nach 33 Runden Neunte.

10

45 Prozent Chance – Basel scheitert

Die Bilanz von Fabio Celestini seit seinem Amtsantritt Anfang November ist nach wie vor positiv: zwölf Spiele, sechs Siege, zwei Remis, vier Niederlagen. Das ist ganz ordentlich, reicht aber nicht, um einen Sechs-Punkte-Rückstand wettzumachen. Denn auch der FCB benötigt wohl rund 20 Punkte, um den Cut zu schaffen. Sollte Celestini aber eine veritable Siegesserie hinlegen, könnte es dennoch reichen. Sicher ist: Diese muss sofort beginnen, mit den beiden Spielen gegen die beiden Schwanzteams aus Lausanne. Eine Mission impossible ist die Championship Group nicht. Aber eine sehr schwierige Mission.

11

10 Prozent Chance – Lausanne scheitert

Mit dem 3:1-Sieg gegen Yverdon hat das Team von Ludovic Magnin den letzten Strohhalm ergriffen. Damit hat Lausanne die Jokerspiele gegen die Kantonsrivalen nun hinter sich. Jetzt gehts ans Eingemachte! Und deshalb reicht es auch klar nicht. Lausanne holt vielleicht noch zehn Punkte und wird nach 33 Runden abgeschlagen Zweitletzter. Die Barrage droht!

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
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