YB-Wicky über den Platzverweis
«Wer Fussball gespielt hat, weiss, dass ...»

Die Young Boys mühen sich gegen SLO in Unterzahl zum Sieg. Für den Platzverweis von Lewin Blum hat sein Trainer Raphael Wicky nur wenig Verständnis.
Publiziert: 18.02.2024 um 21:16 Uhr
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Aktualisiert: 19.02.2024 um 00:05 Uhr
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YB schlägt Schlusslicht SLO trotz Unterzahl.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus

Mit Hängen und Würgen und auf der letzten Rille schleppt sich YB zu einem 1:0-Sieg gegen den Tabellenletzten Stade-Lausanne-Ouchy. Und das trotz eines Elfers für die Gäste und eines Platzverweises gegen Lewin Blum. «Egal. Drei Punkte sind im Trockenen. Und so gehen wir mit einem positiven Gefühl nach Lissabon», sagt Matchwinner Cedric Itten. Der Gang zu Sporting im K.o.-Runden-Rückspiel in der Europa League wird schwierig genug.

YB-Spieler zurückhaltend über Blum-Rot
2:13
«Gibt momentan viele Rote»:YB-Spieler zurückhaltend über Blum-Rot

Es hätte aber auch anders ausgehen können. Die erste halbe Stunde kann man getrost rauchen. Dann hat Supertalent Ismaël Gharbi die beste Chance, beim ersten Auftauchen von SLO vor dem Berner Tor. Sie wird von drei (!) Bernern weggegrätscht. Und mit zunehmender Fortdauer des Spiels fragt man sich: Warum spielt solch ein begnadeter Teenager eigentlich für SLO? Wäre doch toll, den in Gelbschwarz zu sehen.

Besagte Gelbschwarze treffen in der Folge zweimal Alu und haben zwei weitere Topchancen. Aber es steht immer noch 0:0. Und bei einem der wenigen SLO-Konter grätscht dann auch noch der schusselige Mvuka Diakité weg. Penalty!

Itten mit der nötigen Prise Glück

Doch da hat Trainer Ricardo Dionisio ein Problem. Qarri, der etatmässige Schütze, und Kyeremateng haben zuletzt verschossen. So beordert der Coach Youngster Gharbi an den Punkt. «Ich dachte, Ismaël habe die Nerven.» Hat er nicht. YB-Goalie von Ballmoos guckt den Teenie aus …– und hält. «Mein Fehler», sagt Dionisio.

Das pusht YB. Es folgt das Tor. Das Einzige. Itten trifft mit einem abgefälschten Freistoss sehr glücklich. «Aber auch mit Überzeugung», fügt der Schütze hinzu. «Manchmal muss man das Glück auch erzwingen.» Wie das Beispiel dieses Tor zeige.

YB vergibt alle Konterchancen

Doch Heimschaukeln findet in diesem Spiel nicht statt. Weil YB alle seine sechs Top-Konterchancen vergibt. Und ab der YB-Viertelstunde zu zehnt auskommen muss. Gharbi umläuft Blum, der diesen foult. Irgendwo in der Nähe steht noch Kollege Males. Das sieht auch Ref Staubli so und zeigt Gelb. VAR Gianforte beordert die Schiedsrichterin an den Schirm. Sie ändert ihre Meinung schnell.

Trainer Raphael Wicky: «Esther sagte mir, in solch einem Fall würden die Schiedsrichter ein Foto mit dem Zeitpunkt des Fouls machen. Auf diesem Foto sei Blum der letzte Mann. Wenn das so ist, muss man das akzeptieren. Aber wenn jemand Fussball gespielt hat, weiss er, dass man einen ins Zentrum dribbelnden Spieler bei dieser Distanz noch abfangen kann.»

So gibts auch in diesem Spiel die in der Super League bald schon obligate Rote … Allein am Resultat ändert sich nichts mehr.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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