YB – SLO 1:0
Im Schnitt sind die Noten des Tabellenletzten leicht höher als jene des Siegers. Weil sich SLO in der Höhle des Löwen extrem teuer verkauft und einen Punktgewinn nur ganz knapp verpasst hat. Es fehlt ein verwandelter Penalty. Und weil ihn Supertalent Ismaël Gharbi verschoss, kriegt er eine vier statt eine fünf. Er musste auf Anordnung von Trainer Ricardo Dionisio schiessen. Deshalb gabs keine Ungenügende. Der Auftritt von YB auf der anderen Seite war mau. Wo man auf der Tribüne auch hinhört: Das Team spiele unter den Erwartungen, heisst es allenthalben. Supersub Cedric Itten hingegen überzeugte, kriegt aber keine Note, weil er nicht ganz eine halbe Stunde im Einsatz stand. Die besten Benoteten: Penaltykiller Von Ballmoos und der initiative Lakomy.
Luzern – FCZ 0:1
In der Swissporarena neutralisieren sich Luzern und Zürich eigentlich über die gesamte Spielzeit. Es ist ein Lucky-Punch, der das Spiel entscheidet. Und so muss Siegestorschütze Antonio Marchesano den Preis des besten Spielers erhalten. Ansonsten gibt es mehrheitlich genügende Noten, aber nur wenige Ausreisser nach unten oder nach oben. In guter Verfassung zeigt sich Yanick Brecher. Der FCZ-Goalie pariert zwei gefährliche FCL-Abschlüsse. Ansonsten gibts für ihn wie auch für Pascal Loretz eigentlich nicht viel zu tun. Der Schlechteste ist Rodrigo Conceicao. Aber nicht, weil er spielerisch nicht überzeugt. Sondern, weil er wie so oft mit seiner Unsportlichkeit auffällt. Immer wieder sucht er ein Foulspiel, als mit seinen unbestrittenen technischen Fähigkeiten für den Unterschied zu sorgen. Das ist schade und unnötig.
Servette – Lugano 2:1
Einer fällt ganz klar ab, weil er mit seinem Foul das Momentum des Spiels komplett kippen lässt: Luganos Anto Grgic. Der Mittelfeldspieler grätscht bei einem Genfer Konter dem vorauseilenden Antunes von hinten in die Wade. Nicht bösartig, aber so, dass er ihn bei dem hohen Tempo verletzen könnte. Das passiert zum Glück nicht, aber Grgic muss mit Rot vom Platz und mitansehen, wie sein reduziertes Team die 1:0-Führung aus der Hand gibt. Die beste Lugano-Note erhält Torschütze Mahmoud, der aus dem Nichts einen strammen, platzierten Schuss zur Führung auspackte (11.).
Bei Sieger Servette kriegen mit Antunes, Tsunemoto und Stevanovic gleich drei Spieler eine fünf. Letzterer, der in erster Linie als Vorlagen-König bekannt ist, trifft diesmal selbst. Er erzielt das wichtige Tor zum 1:1 (83.). Antunes und Tsunemoto bringen viel Zug rein – dies äussert sich nicht zuletzt beim Konter, bei dem Antunes Grgic mit dem Ball davonrennt und nur noch mit höchst unfairen Mitteln gestoppt werden kann.
GC – Basel 2:1
GC verpasst dem FC Basel einen empfindlichen Schlag im Strichkampf. Beim Rekordmeister überragt Giotto Morandi. Der Tessiner legt zuerst das Tor von Francis Momoh auf, trifft danach selber vom Punkt aus. Bei den Gästen vom Rheinknie fällt insbesondere Innenverteidiger Finn van Breemen ab. Beim ersten Gegentor steht der Holländer im Schilf, das zweite verursacht er mit einem groben Foul im Strafraum an Fink gleich selber.
St. Gallen – Winterthur 2:2
Luca Zuffi (33) spielt seit diesem Sommer wieder dort, wo er mit 17 debütierte: bei seinem FC Winterthur. Und er tut das in typischer Zuffi-Manier. Unauffällig, aber höchst effektiv und fast fehlerfrei. Seine Spielverlagerungen beim 2:2 gegen den FCSG sind grosses Kino, fast alle Pässe des Linksfusses finden einen Adressaten. Kurz nach Wiederanpfiff schickt er Fofana mit einem wunderbaren Ball auf die Reise und steht am Ursprung des Ausgleichs. Stark! Im defensiven Mittelfeld der St. Galler spielt hingegen ein Mann, der dort – ganz im Gegensatz zu Zuffi – nicht zu Hause ist. Und der statt tödlicher Pässe Zuspiele ins Niemandsland produziert.
Der schwächste Akteur auf dem Feld aber ist Patrick Sutter. Auch er muss auf ungewohnter Position im Mittelfeld ran, erwischt aber einen schwachen Abend. Einzig, als er in der ersten Halbzeit zum Abschluss kommt, aber zu wenig Druck hinter den Ball bringt, tritt das St. Galler Eigengewächs positiv in Erscheinung. Wird zur Pause ausgewechselt. Noch früher muss Jovan Milosevic vom Feld. Der erst 18-jährige, der trotz seiner 192 Zentimeter technisch beschlagen ist, zieht sich nach seinem ersten Profi-Tor eine schwere Verletzung am Sprunggelenk zu.
Lausanne– Yverdon 3:1
Lausanne schraubt Yverdon im Waadtland-Derby zeitweise regelrecht auseinander. YB-Leigabe Donat Rrudhani überragt, steht nach zwei Einsätzen für seinen neuen Klub schon bei zwei Toren. Auch Keeper Karlo Letica trägt zum Sieg bei, kratzt in der zweiten Hälfte einen Elfmeter von Varol Tasar. Bei Yverdon gehören die beiden Sommer-Neuzugänge Dominic Corness und Liziero zu den absoluten Totalausfällen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |