Bis auf die Sanitär-, Elektroarbeiten und den Fensterbau hat das Ehepaar Müller im luzernischen Albüron praktisch alle Umbauarbeiten am bestehenden Einfamilienhaus, das sie 2004 erworben haben, selber ausgeführt.
«Während rund acht Monaten haben wir jeden Abend nach der Arbeit und am Wochenende an unserem Haus gearbeitet», erzählt der Pensionierte Hans-Peter Müller (68) im Gespräch mit BLICK.
Danach machten sie sich fortlaufend im Garten mit Grillstelle, Pool und Sitzplätzen zu schaffen. Selbstredend, dass auch die brasilianischen Quarzitplatten rund um das Haus vom Bauherrn selber gelegt wurden.
Wie sie die ganzen Arbeiten in und um das Haus neben ihren Jobs bewältigen konnten, sei ihnen noch heute manchmal nicht klar, sagt der inzwischen pensionierte Bauherr rückblickend.
Ohne Plan und sehr spontan
44 Jahre arbeitete Hans-Peter Müller als selbständiger Akkordmaurer. Sein handwerkliches Geschick und seine gute körperliche Verfassung dank viel Sport waren ein grosser Vorteil für sein Umbauprojekt. «Wir haben nichts geplant, sondern fortlaufend beispielsweise eine Wand im Bad und in der Küche entfernt oder Türen zugemauert wie beispielsweise in der Küche. Mein Mann als Baufachmann und Künstler hat das alles mit Bravour hinbekommen», schwärmt Ehefrau Liliane (58).
Sie selber hat aber auch mit angepackt oder eigene Ideen eingebracht. Ihre Idee war unter anderem der spontane Cheminéebau: «Ich hatte dieses Cheminée aus Sandstein in einem Antikladen gefunden, und dann ging es bei uns zu Hause los mit Kernbohrung und Anschlüssen. Das war natürlich alles nicht im ursprünglichen Haus vorhanden.»
Innen und aussen wurde das einstöckige Haus nach dem Kauf vom Ehepaar 2004 neu verputzt und gestrichen. «Unser Traum war es, aus dem Haus in der ländlichen Schweiz eine Finca wie in Spanien zu machen, und dieser Bungalow hat sich dafür geradezu angeboten», sagt die Ehefrau.
Sie selber hat viele Jahre in Spanien als Reiseleiterin gelebt, und den mediterranen Stil lieben beide. Ausserdem haben Liliane und Hans-Peter Müller sich auch in Spanien kennen und lieben gelernt.
Finanzierung durch Hausverkauf
«Ich hatte vorher in Andalusien auch ein Haus am Meer, und das hat uns für unseren Hausumbau in der Schweiz inspiriert. Damit wir unseren Traum in der Schweiz erfüllen konnten, habe ich das Haus in Spanien aber verkauft», sagt Hans-Peter Müller.
Damit konnten sich Müllers ihr neues Eigenheim und den Umbau finanzieren. Etwas Bestehendes in der Schweiz zu kaufen, war für Müllers keine Option. Sie wollten mit eigenen Händen nach eigenen Ideen ihre Selfmade-Finca planen und umbauen.
Der einstöckige Bungalow passte für ihr Vorhaben nach spanischem Vorbild perfekt. «Wir wollten alles auf einer Etage, damit wir auch hier bleiben können, wenn ich vielleicht körperlich nicht mehr so fit bin», sagt Hans-Peter Müller.
Ständiger Unterhalt und neue Ideen
Seit dem Kauf und dem Umbau wird bei Müllers Finca immer umgehend ersetzt, was nötig ist, und erneuert oder neu angeschafft, was gefällt. «Unser Haus ist immer auf dem neusten Stand und gut unterhalten», sagt der stolze Besitzer. Dafür suchen Müllers auch immer wieder nach ausgefallenen oder einzigartigen Stücken und realisieren neue Ideen im Haus oder im Garten.
Erst vor kurzem musste das tierliebende Ehepaar ihren letzten Hund einschläfern lassen. Aus dem alten Hundehaus wurde jetzt ein gemauertes Gartenhaus.
Als Nächstes wollen Müllers die Aussenfassade ihrer Finca Molino in einem neuen Ockergelb streichen, und sobald die Baubewilligung da ist, wird am Haus ein neuer Autounterstand gebaut mit einer weiteren grosszügigen Terrasse darüber. Dort kann das Paar – fast wie in Spanien – romantische Abende mit Sonnenuntergängen in ihrem eigens geschaffenen Paradies geniessen.
