Es hört sich fast wie eine griechische Sage an, wenn Andreas Madianos (34) aus Winterthur ZH von seinem «Haus Μadianos» auf der Insel Paxos, südlich von Korfu, im Ionischen Meer erzählt. Es ist eine Geschichte voller Drama, Liebe und ganz viel Leidenschaft.
Das rund 200 Jahre alte Haus liegt an einem Hügel und bietet Ausblick über die umliegenden Olivenhaine von Paxos. Es ist getreu der Inseltradition aus Kalkstein gebaut. Es verfügt heute über zwei renovierte Wohnungen – auf zwei Stockwerke verteilt –, die man über Airbnb mieten kann.
Auf dem rund 8000 Quadratmeter umfassenden Grundstück mit über tausend Jahre alten Olivenbäumen steht auch ein zweites kleines Haus. Im dritten geniesst die Familie selbst regelmässig ihre Ferien.
Vater und Sohn haben viel selbst umgebaut
Andreas Madianos macht auf Paxos aber nicht nur Ferien, sondern verbringt auch viel Zeit mit Arbeiten. Der dreifache Familienvater und gelernte Hochbauzeichner mit Raumplanungsstudium packt bei Renovations- und Unterhaltsarbeiten der Gebäude gern selber mit an. «Hier gibt es immer etwas zu tun», sagt der 34-Jährige.
Madianos ist zu Hause als selbständiger Raumplaner tätig und kann teilweise auch von Paxos aus arbeiten. «Das ist sicher ein Vorteil. Es erleichtert die Umbauarbeiten und die Vermietung vor Ort wesentlich», erklärt er.
Im letzten Jahr sind das Dach des Haupthaus umfassend erneuert und die Wohnungen modern ausgebaut worden. Eine dritte Wohnung ist derzeit noch im Rohbau und soll demnächst auch Feriengästen zur Verfügung stehen.
Als Kind den Ausbau miterlebt
Für Andreas Madianos ist Paxos eine Herzens- und Familienangelegenheit. Seine Eltern, der Vater gebürtiger Grieche, die Mutter Schweizerin, lernten sich auf Paxos kennen und lieben. 1973 kaufte der Vater das alte Haus auf der kleinen Insel. «Das war damals mehr eine Ruine mit vier Wänden als ein Haus», sagt Andreas Madianos.
Als Kind hat er bis zur Einschulung mit seinen Eltern auf Paxos im Haus gelebt und den stetigen Ausbau der Gebäude miterlebt. «Das kleine Haus auf dem Grundstück war ursprünglich für Vogelzucht oder als Webatelier für meiner Mutter geplant. Diese Pläne haben meine Eltern aber verworfen und das schmucke Gartenhäuschen zum Gästehaus umgebaut», sagt Madianos.
Nach Seenot auf Paxos gestrandet
Dramatisch ist die Geschichte, wie es den Vater von Andreas Madianos in jungen Jahren auf die griechische Insel verschlagen hat. «Er geriet beim Segeln mit Freunden in Seenot. Sie konnten sich gerade noch auf Paxos retten. Mein Vater hat hier sein Herz an diese Ruine verloren. Er lebte mit meiner Mutter und später mit uns Kindern hier.»
Schon sein Vater, der in Deutschland studiert hat, habe nach den ersten Renovationen einfache Zimmer an Gäste vermietet. «Meine Mutter unterstützte ihn dabei. Aber sie lebte mit uns Kindern nach der Einschulung mehrheitlich in der Schweiz. Wir konnten nur in den Ferien nach Paxos reisen und mithelfen. Bis zum Tod meines Vaters im Jahr 2004 führten meine Eltern eine Fernbeziehung.»
Zeitgemässer Komfort mit ursprünglichem Charakter
Das Erbe seines Vaters pflegt Andreas Medianos mit viel Herzblut und Leidenschaft mit seiner Ehefrau weiter. Kein Wunder hat das Ehepaar 2008 auch ihre Hochzeit auf ihrem Familiensitz auf Paxos gefeiert – mit gegen hundert Gästen aus der Schweiz und Griechenland. Für die drei Kinder des Paares ist die Insel das zweite Zuhause – so wie ihr Vater es als Kind erlebt hat. Was früher Ruine war, ist heute eine mediterrane ruhige Erholungsoase mit dem ursprünglichen Charakter – in natürlicher Umgebung geworden, fernab vom Massentourismus. Das griechische Ambiente und den ursprünglichen Charme hat Andreas Medianos, wie schon sein Vater, bei allen Renovationen bewusst stets beibehalten.