Mondspaziergang und Weltraumtourismus - die bemannte Raumfahrt hört sich 50 Jahre nach der Mondlandung heute mitunter nach einem netten Ausflug an. Wie riskant es in Wirklichkeit ist, Menschen in hochkomplexen Raumschiffen ins All zu schicken, zeigen einige verheerende und etliche brisante Zwischenfälle.
Challenger und Columbia
Es sind Unglücke, an die sich Menschen weltweit erinnern: Challenger und Columbia. Das Spaceshuttle Challenger brach kurz nach dem Start im Januar 1986 auseinander. Zwei Astronautinnen und fünf Astronauten kamen ums Leben. Bei der Columbia-Katastrophe brach die Raumfähre nach zweiwöchigem Flug im Februar 2003 beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre auseinander. Dabei starben ebenfalls sieben Raumfahrer.
Probleme bei Apollo-Missionen
Auch beim Apollo-Programm mit seiner Mond-Mission ging nicht alles glatt. Bei der Vorbereitung des ersten bemannten Raumflugs brach 1967 bei einem eher ungefährlichen Test - der Simulation des Countdowns - in der Raumkapsel ein Feuer aus. Die drei Astronauten erstickten, da die Luke erst nach fünf Minuten geöffnet werden konnte. Einer von ihnen, Gus Grissom, hatte zuvor gesagt: «Wenn wir sterben, wollen wir, dass die Leute das akzeptieren. Wir sind in einem riskanten Geschäft. Und wir hoffen, dass, wenn uns irgendetwas passiert, das Programm nicht verzögert wird. Die Eroberung des Weltraums ist es wert, sein Leben zu riskieren.»
Neben diesen spektakulären Unglücken gab es eine Reihe weniger bekannter, einige Beispiele:
Kontrollverlust
Um Daten für ihre Raumfahrt-Programme zu sammeln, liess die Nasa in den 1960ern raketengetriebene Ein-Mann-Flugzeuge entwickeln und testen. Sie erreichten eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als 7000 Stundenkilometern und eine Flughöhe von über 100 Kilometern. Einer der Testpiloten war Neil Armstrong, der später zum ersten Mann auf dem Mond wurde.
Sein Kollege Michael J. Adams erlebte diesen historischen Moment jedoch nicht mehr. In etwa 70 Kilometern Höhe geriet sein Jet im November 1967 ins Trudeln. Der erfahrene Pilot bekam das Flugzeug dieses Mal nicht mehr unter Kontrolle. Es brach auseinander, Adams kam dabei ums Leben.
Landung auf Eis
Rückschläge gab es auch in der sowjetischen Raumfahrt: Bei der Mission Sojus 23 im Oktober 1976 liefen gleich mehrere Dinge schief. Das Sojus-Raumschiff erreichte die Raumstation, doch es konnte nicht ankoppeln, weil das automatische System ausgefallen war. Ein Fehler, den es bereits bei einer früheren Mission gegeben hatte.
Als das Raumschiff nach zwei Tagen zur Erde zurückkehrte, mussten die beiden Kosmonauten Wjatscheslaw Sudow und Waleri Roschdestwenski mit der Landekapsel notlanden: bei etwa minus 20 Grad Celsius während eines Schneesturms in einem teilweise zugefrorenen See im heutigen Kasachstan.
Dabei wurde der Fallschirm nicht abgeworfen. Er saugte sich mit Wasser voll und zog die Ausstiegsluke der Landekapsel unter Wasser. Die beiden Kosmonauten mussten die Heizung ausschalten und konnten das Luft-Regenerations-System nur eingeschränkt nutzen. Elf Stunden dauerte es, bis die Kapsel nach mehreren gescheiterten Versuchen geborgen werden konnte. Die Rettungsmannschaften fürchteten, dass Sudow und Roschdestwenski erfroren seien - doch die beiden lebten. (SDA)
Im Zuge ihres legendären Apollo-Programms hat die US-Raumfahrtbehörde Nasa zwischen Juli 1969 und Dezember 1972 zwölf Menschen auf den Mond und wieder zurück zur Erde gebracht. Überschattet wurden die erfolgreichen Missionen allerdings von Tod dreier Astronauten zu Beginn des Apollo-Programms 1967 und der Apollo-13-Havarie im Jahr 1970.
- 25. MAI 1961
Präsident John F. Kennedy kündigt in einer historischen Rede an, dass die USA bis zum Ende des Jahrzehnts als erste Nation einen Menschen auf den Mond und wieder sicher zurückbringen wollen. In der Folgezeit leitet das Apollo-Programm die entscheidende Phase des Wettlaufs zum Mond zwischen den Amerikanern und den in der Raumfahrt lange führenden Sowjets ein. - 27. JANUAR 1967
Feuerkatastrophe während eines Bodentests auf Cape Canaveral: Beim Brand in einer Apollo-Kommandokapsel sterben die Astronauten Virgil Grissom, Edward White und Roger Chaffee. Zu Ehren der Toten gibt die NASA dem Test offiziell die Bezeichnung Apollo 1. Bis Oktober 1968 folgen unbemannte Apollo-Testflüge der Trägerrakete Saturn V, der Mondlandefähre und der erste bemannte Flug des Apollo-Programms im Erdorbit. - 21. DEZEMBER 1968
Apollo 8 startet zur ersten bemannten Umkreisung des Mondes. Die gelungene Mission der Astronauten Frank Borman, James Lovell und William Anders wird zur wichtigen Zwischenstation auf dem Weg für die spätere bemannte Landung auf dem Erdtrabanten. Im März 1969 wird im Zuge der bemannten Mission Apollo 9 das Mondlandemodul im Erdorbit getestet. - 18. MAI 1969
Apollo 10 nimmt Kurs auf den Erdtrabanten, um die Landefähre in der Mondumlaufbahn zu testen. Der Flug von Thomas Stafford, John Young und Eugene Cernan wird zur erfolgreichen Generalprobe für die bevorstehende Mondlandung. - 16. JULI 1969
Start der historischen Landemission Apollo 11 mit Neil Armstrong, Edwin Aldrin und Michael Collins an Bord. Armstrong und Aldrin landen am 20. Juli mit der Mondfähre «Eagle» auf dem Erdtrabanten. Am frühen Morgen des 21. Juli mitteleuropäischer Zeit betritt Armstrong als erster Mensch den Mond. Die USA haben den Wettlauf zum Mond gewonnen. - 14. NOVEMBER 1969
Apollo 12 startet zur erfolgreichen zweiten Mondlandung. - 11. APRIL 1970
Start von Apollo 13. Der Flug wird zur Beinahekatastrophe: Nach 56 Stunden explodiert ein Sauerstofftank des Servicemoduls. «Houston, wir haben ein Problem», funkt Astronaut James Lovell zur Missionskontrolle. Durch einen Umstieg von der Kommandokapsel in die Mondfähre können sich die Astronauten retten. Ihre glückliche Rückkehr am 17. April gilt bis heute als Meisterleistung der Missions-Kontrolleure und der von ihnen angeleiteten Astronauten. - 31. JANUAR 1971
Mit Apollo 14 startet die vierte Mondlandemission. Das Unternehmen verläuft ebenso erfolgreich wie Apollo 15 und 16, die am 30. Juli 1971 und am 20. April 1972 zum Erdtrabanten abheben. - 19. DEZEMBER 1972
Mit der Rückkehr der Crew von Apollo 17 endet nach sechs erfolgreichen Mondlandungen und dem Fehlschlag von Apollo 13 das erste Nasa-Programm zur bemannten Erkundung des Mondes.
Im Zuge ihres legendären Apollo-Programms hat die US-Raumfahrtbehörde Nasa zwischen Juli 1969 und Dezember 1972 zwölf Menschen auf den Mond und wieder zurück zur Erde gebracht. Überschattet wurden die erfolgreichen Missionen allerdings von Tod dreier Astronauten zu Beginn des Apollo-Programms 1967 und der Apollo-13-Havarie im Jahr 1970.
- 25. MAI 1961
Präsident John F. Kennedy kündigt in einer historischen Rede an, dass die USA bis zum Ende des Jahrzehnts als erste Nation einen Menschen auf den Mond und wieder sicher zurückbringen wollen. In der Folgezeit leitet das Apollo-Programm die entscheidende Phase des Wettlaufs zum Mond zwischen den Amerikanern und den in der Raumfahrt lange führenden Sowjets ein. - 27. JANUAR 1967
Feuerkatastrophe während eines Bodentests auf Cape Canaveral: Beim Brand in einer Apollo-Kommandokapsel sterben die Astronauten Virgil Grissom, Edward White und Roger Chaffee. Zu Ehren der Toten gibt die NASA dem Test offiziell die Bezeichnung Apollo 1. Bis Oktober 1968 folgen unbemannte Apollo-Testflüge der Trägerrakete Saturn V, der Mondlandefähre und der erste bemannte Flug des Apollo-Programms im Erdorbit. - 21. DEZEMBER 1968
Apollo 8 startet zur ersten bemannten Umkreisung des Mondes. Die gelungene Mission der Astronauten Frank Borman, James Lovell und William Anders wird zur wichtigen Zwischenstation auf dem Weg für die spätere bemannte Landung auf dem Erdtrabanten. Im März 1969 wird im Zuge der bemannten Mission Apollo 9 das Mondlandemodul im Erdorbit getestet. - 18. MAI 1969
Apollo 10 nimmt Kurs auf den Erdtrabanten, um die Landefähre in der Mondumlaufbahn zu testen. Der Flug von Thomas Stafford, John Young und Eugene Cernan wird zur erfolgreichen Generalprobe für die bevorstehende Mondlandung. - 16. JULI 1969
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