Ein afrikanisches Sprichwort sagt: Es braucht ein Dorf, um ein Kind grosszuziehen. Der Mond lässt sich zwar nicht erziehen, aber er erfordert doch eine Menge Koordinationsarbeit. Zum Beispiel, um territoriale Konflikte und den Kampf um Bodenschätze zu vermeiden.
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat darum das «Moon Village» angestossen. Dahinter verbirgt sich kein Immobilienprojekt auf dem Erdtrabanten, sondern eine Art Forum, in dem die Interessen und die Möglichkeiten von Regierungen und Unternehmen gebündelt werden – um den Mond nachhaltig zu erforschen und zu nutzen.
Die Nasa hat den dreimal grösseren Etat
Europa ist also in Sachen Mond eher der Chefdiplomat, beteiligt sich an der Internationalen Raumstation (ISS) – und bleibt ansonsten der Juniorpartner. Das ist keine Frage der Kompetenz, sondern des Budgets. Zum Vergleich: Der Jahresetat für die ESA beträgt nur rund sieben Milliarden US-Dollar – der Nasa steht mit rund 21 Milliarden das Dreifache zur Verfügung.
Ende des Jahres soll dennoch eine europäische Mondlandemission beschlossen werden. Allerdings unbemannt.