Beim Autokauf fallen wir gerne auf uns selbst herein – und kaufen nach Mode oder Träumen statt dem, was im Alltag für uns einen Sinn ergibt. Die Blick-Autoredaktion hat hier zehn Fehler zusammengestellt, die uns beim Autokauf häufig unterlaufen:
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Unbedingt ein SUV
Studien sagen: Gekauft werden SUVs vor allem, weil sie repräsentativer wirken. Und weil der Nachbar einen hat. Dabei wären Kombi, Van oder Kompakter im Alltag oft die geräumigere, praktischere, fahrfreudigere und günstigere Wahl – weswegen der SUV-Boom nachlässt. Tipp: Auf SUV-Probefahrt mal ins Parkhaus und über enge Strassen – und alle mitnehmen, die später ebenfalls damit fahren.
Ein Auto für die Ferien
Wir neigen dazu, Autos für den vagen Fall zu kaufen, dass wir doch mal zu fünft für drei Wochen nach Italien fahren – selbst wenn wir kinderlose Singles sind und meist fliegen. Wer eine Stufe kleiner kauft, spart massiv, und für die Ferien reicht eine Dachbox als zweiter Kofferraum. Zumal heute selbst kleinere Autos deutlich gewachsen und vor allem auch richtig erwachsen zu fahren sind.
Zu viel Leistung
Angesichts von Verkehrsdichte und Tempolimits müsste die durchschnittliche Leistung der Neuwagen eigentlich sinken: Wie oft überholt man heute noch am Berg einen Sattelzug – und wie viele Sekunden spart das schon? Stattdessen steigen die PS-Zahlen, was bei Kauf wie Tanken Geld kostet. Tipp: Oft ist die PS-schwächere Version desselben Antriebs gefühlt schon ebenso flott unterwegs.
Unbedingt 4x4
Derzeit liegt der Allradanteil bei Neuwagen bei 47 Prozent. Aber warum nur? Wer nicht in Berggebieten lebt oder zum Skifahren dem Schneeketten-Obligatorium ein Schnippchen schlagen will, schleppt Gewicht und Mehrverbrauch umsonst herum. In den schneeärmeren Wintern ist man gerade im Flachland mit guten Winterpneus und Elektronik-Traktionshilfe auch ohne Allrad prima unterwegs.
Unsinnige Optionen
«Sportpaket» hört sich toll an. Ist es nur oft später nicht: Für mehr Geld weniger Komfort, dafür dank Tieferlegung und den schicken Rädern hohe Chancen, am Trottoir Spoiler und Felgen zu ruinieren. Braucht man das High-End-Infotainment, wenn man meist leise Radio hört und nur einmal im Jahr damit navigiert? Leder sieht super aus – und ist rutschig, im Winter kalt und im Sommer klebrig heiss.
Sinnvolle Optionen übersehen
Sofern es drin liegt, würde die Blick-Autoredaktion kein Auto mehr ohne 360-Grad-Kamera, Head-up-Display oder für Nachtfahrer Matrix-LED-Licht nehmen (hier mehr zu sinnvollen Optionen). Auch Assistenzsysteme machen wirklich viel Sinn: Verhindert ein Totwinkel- oder Notbrems-Assistent nur einmal einen Crash, hat er sich bereits rentiert. Und nervt die Assistenz, kann man sie abschalten.
Stur zum selben Garagisten
Natürlich ist es praktisch, immer beim selben Garagisten im Nachbardorf ein neues Auto zu kaufen. Aber wie oft muss man da später wirklich noch hin? Daher ruhig etwas weiter über den Tellerrand blicken. Auch andere Automarken-Mütter haben schöne Töchter.
Nur Bekanntes kaufen
Viele Nischenmodelle werden ignoriert, obwohl sie für bestimmte Kunden genau die ideale Wahl gewesen wären. Daher die eigenen Bedürfnisse hinterfragen und mal schauen, was es alles gäbe (z.B. auf Auto-Suchportalen wie Autoscout24).
Stromer ignorieren
Aktuell ist jeder sechste Neuwagen elektrisch unterwegs, auch Hybride und Plug-in-Hybride boomen. Angesichts dessen sollte man sich die eigenen Fahrgewohnheiten einmal anschauen: Wie viele Kilometer macht man wirklich am Stück? Oft würde ein Elektroauto selbst mit Laden daheim reichen und später Betriebskosten sparen. Gesagt sei aber: Schon vor dem Kauf abklären, wie teuer eine Wallbox zum Laden daheim kommt.
Abos ignorieren
Ob Carsharing beim Klassiker Mobility, ob die SBB-Auto-Kombination, ob Auto-Abos von Anbietern wie beispielsweise Carvolution oder derlei Angebote der Automarken: Der Nichtkauf von Autos wird immer flexibler und attraktiver und spart gegenüber Leasing wie Kauf meist Geld. Daher lohnt die Frage: Brauche ich wirklich ein laufend seinen Wert verlierendes Stehzeug in der Garage, das mir gehört?