Immer mehr gebrauchte Crossover
Die Schweiz hat die Nase voll von SUV

Neueste Zahlen des Onlineportals AutoScout24 zeigen: Beim Handel zeichnet sich bei Angebot und Nachfrage von SUVs eine Sättigung ab. Allerdings auf sehr hohem Niveau.
Publiziert: 13.07.2021 um 16:27 Uhr
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Aktualisiert: 13.07.2021 um 19:05 Uhr
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Egal ob kleiner Kompakt-SUV wie der VW T-Roc ...
Foto: Zvg
Raoul Schwinnen

Die Erfolgsgeschichte der SUVs (Sports & Utility Vehicle) in der Schweiz ist beeindruckend: Inzwischen ist mit 45 Prozent fast jeder zweite angebotene Neuwagen auf dem Online-Marktplatz AutoScout24 ein SUV. AutoScout24-Direktor Maurice Acker überrascht dieser Boom nicht: «In der Schweiz kauften die Kunden schon immer besser motorisierte und ausgestattete Autos als in unseren Nachbarländern – wenn möglich noch mit 4x4. Daher erstaunt es nicht, dass der SUV-Trend in der Schweiz besonders gross ist.»

Doch nun scheinen die Menschenlangsam genug zu haben von den SUVs. Viel mehr Luft nach oben sieht Acker bei den Marktanteilen für die Crossover jedenfalls nicht mehr. «Das Wachstum hat sich in den letzten beiden Jahren auf sehr hohem Niveau spürbar verlangsamt.» Die SUVs verdrängten in erster Linie die noch vor zwei Jahrzehnten sehr beliebten Kompakt- und Minivans. Solche Fahrzeuge fristen inzwischen nur noch ein Nischendasein und erreichen nicht mal mehr fünf Prozent Marktanteil.

Keine spezifische SUV-Suche

Interessant: Würde man nur die Suchanfragen der AutoScout-User analysieren, wüsste man nicht genau, was für ein Auto die Schweizer Einwohner wollen. «Spezifisch nach SUVs wird auf AutoScout24 praktisch nicht gesucht», weiss Maurice Acker. Neun von zehn Suchanfragen werden ohne jegliche Einschränkung nach Aufbauart gemacht. Und nur in einer von 50 Suchanfragen wird unmissverständlich nach einem SUV gesucht. Das ist hinter den Kombis und Cabrios nur Rang 3.

Preis bei Suche nur sekundär

Als Grund für dieses Verhalten sieht Acker die Markentreue der Schweizer Kundinnen und Kunden. «Unsere User scrollen sich erst mal durchs Angebot ihrer vertrauten Marke.» Und mit einem weiteren Vorurteil räumt Acker auf. «Viele meinen, dass unsere Nutzer die Angebote nach dem Preis sortieren. Das stimmt aber nicht. Der potenzielle Kunde sucht primär nach Marke und Modell plus allenfalls nach weiteren Ausstattungsmerkmalen und verschafft sich so einen Überblick. Der Preis ist bei der Suche sekundär.»

Und noch ein witziges Detail: Wegen der Cabrio-Nachfrage lässt sich auch der Wetterbericht analysieren. März und April 2020 waren trocken und sonnig – die Cabrio-Nachfrage schnellte in die Höhe. Dieses Jahr war der April kühl und nass – die Cabrio-Nachfrage entsprechend geringer. Bleibt der Sommer also weiterhin so verregnet, müssen wir im Herbst dann wohl von einem Rekordtief bei den Cabrio-Absätzen schreiben ...

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