Mutmasslicher Entführer Christian B. (47) vor Gericht
Das musst du zum Entführungsfall Maddie wissen

Der Fall Maddie McCann ging um die Welt. Aktuell ist ihr Fall wieder stark präsent. Schliesslich steht der Hauptverdächtige Christian B. ab Freitag wegen anderer Delikte vor Gericht. Blick beantwortet die wichtigsten Fragen zum Fall Maddie.
Publiziert: 14.02.2024 um 00:02 Uhr
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Aktualisiert: 14.02.2024 um 06:55 Uhr
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Maddie McCann wird seit 17 Jahren vermisst.
Foto: imago images/imagebroker
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Qendresa LlugiqiReporterin News
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Wer ist Maddie McCann?

Maddie – eigentlich Madeleine Beth McCann – verschwand am 3. Mai 2007 aus einem Ferienappartement im portugiesischen Badeort Praia da Luz in der Region Algarve. Dort war sie mit ihren Eltern und ihren jüngeren Zwillingsgeschwistern in den Ferien. Trotz vieler Hinweise wird sie bis heute vermisst.

Das Verschwinden der Britin, die wenige Tage später vier Jahre alt geworden wäre, bewegte die ganze Welt. Auch ihr Foto hat sich bei vielen Menschen eingebrannt: Ein kleines Mädchen, das mit ihren grossen Augen und direkt in die Kamera blickt. Ihr besonderes Merkmal: ein Fleck im rechten Auge.

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Welche Rolle spielen ihre Eltern?

Maddies Eltern Kate und Gerald McCann – ein Ärztepaar aus dem englischen Rothley – befanden sich zum Zeitpunkt des Verschwindens ihrer Tochter in einem nahen Restaurant. Dort assen sie mit befreundeten Paaren zu Abend. Die Mutter soll am späteren Abend das Verschwinden von Maddie bemerkt haben. Der einzige Hinweis: Ein zuvor geschlossenes Fenster stand nun offen.

Während die Ermittlungen liefen, gerieten auch die Eltern immer wieder im Visier der Polizei. Vor allem die portugiesischen Ermittler sahen die Schuld bei ihnen – vor allem, als sie Blutspuren in der Ferienwohnung und im Mietauto der McCanns entdeckten. Doch die Vorwürfe liessen sich nie erhärten. Später konnten die Blutspuren nicht eindeutig zugeordnet werden.

Die Eltern machen immer wieder den Schritt in die Öffentlichkeit, um das Interesse an Maddies-Fall – und somit die Wahrscheinlichkeit, sie zu finden – hochzuhalten. Dafür wurden sie auch schon kritisiert: Ihr Verhalten sei atypisch als Eltern einer Vermissten.

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Was haben Ronaldo und der Papst mit Maddie zu tun?

Einen Tag nach ihrem Verschwinden wandten sich ihre Eltern an ihren Entführer. Sie baten ihn, sie freizulassen. Auch Prominente wie Cristiano Ronaldo unterstützten den Appell der Eltern.

Kurz darauf wurde bekannt, dass ein schottischer Unternehmer rund 1,5 Millionen Euro für Hinweise zahlt, die zur Auffindung von Maddie führen. Viele Prominente unterstützten ihn und erhöhten die Summe auf mehrere Millionen Euro. So etwa David Beckham.

Wenige Tage nach Maddies Verschwinden reisten die Eltern in mehrere Länder, um die dortige Bevölkerung für die Suche nach ihrer Tochter zu gewinnen. In Italien nahmen sie als Katholiken an einer Generalaudienz beim damaligen Papst Benedikt XVI. teil. Dieser segnete die Eltern und ein Foto von Maddie.

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Wie ist der aktuelle Stand im Maddie-Fall?

Maddie McCann gilt weiterhin als vermisst. Manche vermuten, dass sie tot ist. Doch dafür gibt es keine Beweise. Die Eltern haben auch Jahre danach die Hoffnung nicht aufgegeben, dass Maddie noch lebt.

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Was hat der Deutsche Christian B.* mit ihr zu tun?

Seit Mitte 2020 wird der Deutsche Christian B.* (47) als mutmasslicher Entführer von Maddie verdächtigt. Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens war der Sexualtäter ebenfalls in der Region Algarve wohnhaft.

Der Braunschweiger Oberstaatsanwalt gab im September 2020 an, dass es Beweise für Maddies Tod gibt. 2022 erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen Christian B. Dieser steht ab Freitag nun in Braunschweig vor Gericht – nicht aber wegen Maddie, sondern wegen fünf anderer Sexualstraftaten wie Vergewaltigung und Kindesmissbrauch. Blick ist vor Ort und tickert live aus dem Gerichtssaal.

*Name geändert 

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