Nach Maddie McCann wird seit über 16 Jahren gesucht. In den letzten Wochen so intensiv wie seit Langem nicht mehr. Der Fall beschäftigt unzählige Ermittler aus Deutschland, Grossbritannien und Portugal. Nun gibt es neue Hoffnung, ihr Verschwinden endlich zu lösen. Die Ermittler sammelten bei einer dreitägigen Durchsuchung eines abgelegenen Stausees an der portugiesischen Algarve Bodenproben. Der Grund: Möglicherweise könnte das Ergebnis das entscheidende Puzzle-Stück sein, das den Hauptverdächtigen Christian B.* (46) überführt.
Die Suchteams gruben zwei Meter tiefe Löcher in den Grund des Stausees, um diese mit den Schmutz-Proben aus dem Van des Deutschen zu vergleichen. Zunächst berichtete die britische Zeitung «The Mirror».
Die Polizei will mit der Erde beweisen, dass B. sich an den Tagen nach Maddies Verschwinden am See aufgehalten hatte.
Ermittler hoffnungsvoll
Der verurteilte Vergewaltiger hatte sich mehrfach am Stausee aufgehalten und soll diesen als sein «kleines Paradies» bezeichnet haben.
Die zuständigen Forensiker rechnen sich hohe Chancen für einen Treffer ein. So existieren laut gut unterrichteten Quellen Beweisfotos von B. am abgelegenen Stausee, die nie veröffentlicht wurden. Diese Fotos hätten die deutschen Ermittler erst auf den Stausee an der Algarve aufmerksam gemacht.
Und: Letzte Woche wurde bekannt, dass B., kurz nachdem Maddie 2007 in Portugal verschwunden war, seinem ehemaligen Freund Helge B.* gesagt haben soll, dass «sie nicht geschrien hat».
Zwei weitere Gebiete im Fokus
Bei der Suche entdeckte die Polizei ausserdem «eine Reihe weiterer Gegenstände», die mit dem Verschwinden des Mädchens zusammenhängen könnten. Auf der Liste der Beamten stehen laut Quellen von «The Mirror» noch mindestens zwei weitere Areale, die nach Hinweisen durchsucht werden müssen.
Maddie McCann verschwand 2007 im Alter von drei Jahren aus einer portugiesischen Ferienanlage. Sie wäre dieses Jahr 20 Jahre alt geworden. Bis heute wurde nie eine Leiche gefunden. (ene)
*Name bekannt