Die Odyssee des vom Coronavirus betroffenen Kreuzfahrtschiffes Zaandam ist beendet. Die Zaandam legte am Donnerstag im Hafen von Fort Lauderdale in Florida an. Die Passagiere sollen von der Stadt nahe Miami aus zum Grossteil ausgeflogen werden. Einige Erkrankte sollen aber auch vor Ort medizinisch versorgt werden oder zur Quarantäne an Bord bleiben, wie der Bürgermeister von Fort Lauderdale, Dean Trantalis, mitteilte.
Kurz hinter der Zaandam nahm das Schwesterschiff Rotterdam ebenfalls Kurs auf den Hafen. Auf der Zaandam waren mehrere Passagiere positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Reederei Holland America Line - die sowohl die Zaandam als auch die Rotterdam betreibt - hatte am Montag mitgeteilt, vier Passagiere seien gestorben, andere seien in Lebensgefahr.
Beide Schiffe haben zusammen rund 2500 Passagiere und Besatzungsmitglieder an Bord, darunter laut Reederei 311 US-Bürger, 52 von ihnen aus Florida. Auf der Zaandam waren ursprünglich auch 79 Deutsche und 10 Schweizer - die meisten von ihnen wurden auf die Rotterdam verlegt, auf der es keine positiv auf das Virus getesteten Passagiere geben sollte.
230 Passagiere mit Grippe-Symptomen
Nach Angaben der Reederei vom Mittwoch hatten auf beiden Schiffen insgesamt mehr als 230 Passagiere und Besatzungsmitglieder seit dem 22. März grippeähnliche Symptome entwickelt. Aktuell seien noch etwa 45 Passagiere krank und nicht reisefähig. Sie könnten an Bord bleiben und dort bis zu ihrer Erholung isoliert werden.
Einzelne Personen, geschätzt weniger als zehn, bräuchten jedoch dringend medizinische Betreuung an Land. Rund 1200 Passagiere seien in gutem gesundheitlichem Zustand und könnten unter den nötigen Schutzvorkehrungen die Heimreise antreten.
Lange Irrfahrt
Die Zaandam war am 7. März in Buenos Aires ausgelaufen. Ursprünglich sollte die Kreuzfahrt einen Monat dauern und am 7. April in Fort Lauderdale in Florida enden. Wegen der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus sollte das Ende auf den 21. März vorgezogen werden.
Die Zaandam sollte dann im chilenischen San Antonio einlaufen, wo ohnehin ein Zwischenstopp eingeplant war. Angesichts der Pandemie schloss Chile allerdings alle Häfen für Kreuzfahrtschiffe.
Erst nach langen Verhandlungen wurde am Sonntag die Durchfahrt durch den Panamakanal vom Pazifik in die Karibik genehmigt. Mehrere lateinamerikanische Länder hatten der Zaandam die Erlaubnis verweigert, in ihre Häfen einzulaufen. Auch um die Einfahrt in den Hafen von Fort Lauderdale hatte es zuvor ein politisches Wettringen entfacht, in dem sich auch US-Präsident Donald Trump einschaltete. (nim/SDA)
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