Von Lenin bis Kim Jong Un: Unter den Gewaltherrschern sucht man Frauen vergeblich. Sind Frauen schlicht weniger brutal? Nein, sagt der Diktatoren-Experte und Historiker Frank Dikötter (59) im Gespräch mit BLICK. Frauen seien einfach über Jahrhunderte systematisch unterdrückt worden. Machtbewusste Frauen mussten sich mit der zweiten Reihe begnügen – und nahmen an der Seite ihrer Ehemänner oft viel Einfluss. BLICK stellt fünf wichtige Diktatoren-Gattinnen vor.
Asma al-Assad (45)
Sie ist die «Lady Di» der syrischen Diktatur. Ihre britische Staatsbürgerschaft wurde der Finanzanalystin wegen der grausamen Verbrechen der Regierung jedoch aberkannt. Eine überstandene Brustkrebserkrankung liess sie 2019 in einer Sondersendung des syrischen Staatsfernsehens in Szene setzen.
Serie: Das Böse an der Macht
Jiang Qing (1914–1991)
«Madame Mao» schaffte es vom Filmsternchen zur meistgehassten Frau Chinas. Als Ehefrau von Revolutionär Mao Zedong (1893–1976) trieb sie seine sozialistischen Utopien voran, verbot nichtkommunistische Kunstwerke, liess Künstler töten. Als Sündenbock für Maos Schandtaten wurde sie nach seinem Tod zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.
Elena Ceaușescu (1916–1989)
Diabolisch. Grössenwahnsinnig. Ehrgeizig. Ein verheerender Charaktercocktail der rumänischen First Lady, die sich als «Lichtstrahl durch die Äonen», «führende Gelehrte der Welt» und «Mutter aller Rumänen» feiern liess. Bemuttert hat sie allerdings nur Dobermann Corbu. Für den liess sie per Diplomatenpost englische Hundebiskuits einfliegen – während die Rumänen hungerten.
Imelda Marcos (91)
Die Witwe von Ferdinand Marcos (1917–1989), dem Ex-Diktator der Philippinen von 1965 bis 1986, besass die wohl grösste private Schuhsammlung der Welt: 3000 Paare! Im Volksmund wurde die Ex-Schönheitskönigin auch «Schmetterling aus Stahl» genannt. Irre: Die Leiche ihres Mannes liess sie während der Zeit im US-Exil auf Hawaii (USA) nicht begraben, sondern in einem gläsernen Sarg aufbewahren.
Leïla Ben Ali (64)
Als First Lady in High Heels und Minirock und als Kämpferin für Frauenrechte sorgte sie an der Seite von Tunesiens Diktator Ben Ali (1936–2019) für Aufsehen. Doch hinter der feministischen Kulisse weitete sie die Korruption zugunsten ihres Clans aus. Während des Arabischen Frühlings flüchtete sie mit Gold und Geld im Millionenwert nach Saudi-Arabien.