Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach (58) bringt in Deutschland eine allgemeine Impfpflicht ins Spiel. Ab April oder Mai sollten sich alle deutschen Bürger verpflichtend gegen Corona impfen lassen müssen, sagte der SPD-Politiker am Dienstagabend in der Sendung «RTL Direkt».
Eine Impfpflicht sei laut Lauterbach sinnvoll, weil laut Daten aus der Schweiz erneut zeigten, dass an Covid nur «sehr wenig Geimpfte» an einer Covid-Erkrankung versterben. Es gelte daher, die Ungeimpften zu schützen. «Mir wäre es lieber, wir schützten sie durch eine allgemeine Impfpflicht, als im Herbst wieder durch Beschränkungen für alle», schreibt Lauterbach auf Twitter.
Doch weshalb nimmt Lauterbach Daten aus der Schweiz zur Hand? Auch in Deutschland wird der Impfstatus bei Corona-Toten erhoben, die gleichen Daten stehen dem Gesundheitsminister also auch aus seinem Land zur Verfügung.
Diskussionen im Februar und März
Die Antwort: Lauterbach wollte wahrscheinlich vor allem schnell twittern. Denn die Statistik-Plattform «Our World In Data», die unter anderem die Corona-Zahlen weltweit sammelt und aufschlüsselt, veröffentlichte kürzlich einen englischsprachigen Blog-Post zum Thema «Todesrate von Covid-19-Infizierten mit und ohne Impfung». Dabei wurden unter anderem genau die Daten aus der Schweiz aufgeschlüsselt und in dieselbe Grafik verpackt, die Lauterbach kurze Zeit später auf Twitter als Argument für die Impfpflicht heranzog.
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Ob die Daten aus der Schweiz auch den Abgeordneten im Deutschen Bundestag reichen, ist noch völlig offen. Allerdings befürworten sowohl Lauterbach als auch Kanzler Olaf Scholz (63) eine solche. Als Begründung geben sie an, dass es bei alten und kranken Ungeimpften noch immer keine Immunität gebe. Ein Impfregister lehnen beide hingegen ab. Im Februar und März sollen Diskussionen im deutschen Bundestag dazu stattfinden. (zis)