Preisexplosion in Hotels, Stränden und Co. – aber auch interessante Last-Minute-Angebote
Diese beliebten Reiseziele sind massiv teurer geworden

Seit der Pandemie sind beliebte Reiseziele teurer als je zuvor. Manche Familien kommen an ihre Schmerzgrenze. Wie kannst du die Kosten im Griff behalten?
Publiziert: 25.07.2024 um 16:22 Uhr
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Aktualisiert: 26.07.2024 um 11:02 Uhr
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Die Türkei gehört zu den beliebtesten Ferienzielen im Sommer. Doch dieses Jahr ist es weniger voll als auch schon.
Foto: AFP
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Gabriel KnupferRedaktor Wirtschaft

Kaum haben die Sommerferien begonnen, stehen die Herbstferien schon vor der Tür. Und auch diese dürften in manchen beliebten Ferienzielen um einiges teurer werden als in früheren Jahren. Grund dafür ist nicht nur der schwächelnde Franken, sondern vor allem auch die hohe Inflation in vielen Ländern.

Ein Lieblingsziel der Schweizerinnen und Schweizer ist die Türkei, wo es im September noch sommerlich warm ist. Doch seit Jahren leidet das Land unter steigenden Preisen. In diesem Juni betrug die Jahresteuerung 72 Prozent. Zum Vergleich: In der Schweiz lag der Wert bei 1,3 Prozent. 

Türkei-Ferien um 10 bis 20 Prozent teurer

Für Feriengäste bedeutet die Inflation in der Türkei höhere Preise für Hotels, Essen und Trinken, Transport und Aktivitäten. Das wird zwar teilweise durch die schwache Landeswährung abgefedert. Doch innert Jahresfrist legte der Franken nur um 20 Prozent zur türkischen Lira zu. Das reicht bei weitem nicht, um die Teuerung auszugleichen.

Unter dem Strich seien Türkei-Ferien um 10 bis 20 Prozent teurer geworden, bestätigt Hotelplan-Sprecherin Viviane Widmer. Um die Preissteigerungen auf einem tiefen Niveau zu halten, habe Hotelplan Suisse frühzeitig zahlreiche Charterplätze ab den Flughäfen Zürich und Bern eingekauft und sich attraktive Preise bei vielen Hoteliers gesichert, so Widmer. 

Anders bei Tui: Dort sieht man in der Türkei in diesem Jahr «ein stabiles Preisbild im Vergleich zum Vorjahr und keine signifikanten Preissteigerungen», wie Sprecherin Sonja Ptassek auf Anfrage schreibt.

Niedrige Auslastung der Hotels

Doch es ist klar, dass wegen der Inflation weniger Menschen in die Türkei reisen. Das führt teilweise zu attraktiven Last-minute-Angeboten der Hotels, die jetzt noch Zimmer loswerden wollen.

Beliebte Reiseziele an der Ägäis- und Mittelmeerküste, die in der Hochsaison normalerweise eine Auslastung von 90 bis 95 Prozent aufweisen, hätten Mühe, auch nur eine Auslastung von 80 Prozent zu erreichen, schreibt das Portal Invezz.

Selbst türkische Touristen würden sich zunehmend für Reisen ins Ausland entscheiden. Sie strömten insbesondere ins benachbarte Griechenland, wo die Reisekosten vergleichsweise niedriger sind.

Aber auch die Eurozone, zu der die Ferienländer Griechenland, Italien und Spanien gehören, erlebte nach Corona einen Teuerungsschub. In Italien stiegen die Preise für Unterkunft und Essen um 15 bis 20 Prozent. Besonders teuer wird es am Strand, Liegestuhl und Sonnenschirm kosten in Italien zwischen 20 und 80 Euro pro Person und Tag.

Tunesien statt Türkei

«In der Tendenz gehen die Preise global nach oben», sagt Professor Christian Laesser von der Universität St. Gallen. Ob und wie die Menschen darauf reagierten, sei letztlich abhängig vom Einkommen. Aber falls Reisen überall teurer werde, könnten Reisen mit der Zeit auch durch andere Dinge ersetzt werden.

Bei einigen Schweizer Kundinnen und Kunden spielten die Kosten immer mehr eine Rolle, bestätigt Widmer. «Gerade Familien legen aufgrund der schwindenden Kaufkraft mehr Wert auf ein klar definiertes Reisebudget mit einer fixen Obergrenze.»

Als Alternative zur Türkei empfiehlt Widmer Tunesien. Hier sei das Preisniveau immer noch etwa gleich hoch wie vor der Pandemie. Und eine weitere Möglichkeit für Reisende mit begrenztem Budget sei eine Kreuzfahrt auf dem Mittelmeer.

Im Vergleich zum Vorjahr sogar billiger geworden seien Tunesien, Ägypten und allgemein Langstreckendestinationen wegen sinkenden Flugpreisen, heisst es bei Tui.

Ferien im Motorhome in den USA

Doch nicht nur in der Nähe sind die Preise in die Höhe geschossen. In den USA ist die Inflation der letzten Jahre sogar ein zentrales Wahlkampfthema, auch wenn die Teuerung in den letzten Monaten nachliess.

Laut Tui-Sprecherin Ptassek lag in den USA der Preisanstieg im vergangenen Sommer bei 15 bis 20 Prozent. In diesem Jahr seien die Preise nun stabil oder sogar leicht sinkend. Doch insbesondere die Hotel- und Restaurantpreise liegen massiv über den Vor-Pandemie-Preisen.

Dennoch seien bezahlbare USA-Reisen noch möglich, sagt Widmer von Hotelplan. «Die Flugpreise sind relativ stabil geblieben und die Preise für Mietautos sind sogar gesunken.»

«Bei unseren Kundinnen und Kunden beobachten wir eine erhöhte Nachfrage nach Ferien im Motorhome.», sagt Widmer. «So kann man vor Ort Kosten sparen, indem man beispielsweise selbst kocht, anstatt in einem Restaurant essen zu gehen.»

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