Sie werden es doch nicht etwa wagen, das zu tun? Kann eine historische Marke wie die Credit Suisse (CS) wirklich verschwinden? Seit Wochen wartet die Schweiz gespannt auf die grosse UBS-Pressekonferenz von Ende August, in der der Fahrplan für die weitere Integration der CS angekündigt wird.
Gemäss dem Wirtschaftsportal Bloomberg wagt die UBS den Kahlschlag. Sprich: das Sterbenlassen der Traditionsmarke. Das Portal beruft sich dabei auf nicht näher genannte Personen aus dem inneren UBS-Zirkel. Ganz durch sei der Entscheid allerdings nicht. Denn dieser wäre unpopulär. Allerdings hat UBS-CEO Sergio Ermotti (63) seine Position in dieser Frage schon lange klargemacht.
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Der Bund hat sich zu den Plänen nicht geäussert. Und mit der Rückzahlung aller Bundesgarantien hat sich die UBS auch die nötige Handlungsfreiheit verschafft. Gegenüber der Zeitung betonte ein Sprecher des Bundes, dass die UBS frei sei, ihr Geschäftsmodell innerhalb des regulatorischen Rahmens zu wählen.
Es gibt einen Plan B
Dieselben Quellen sprechen aber auch davon, dass die UBS andere Optionen zumindest auslote. So seien intern Personen damit betraut, ein Szenario für die Abspaltung des Schweizer Geschäfts der Credit Suisse zu entwickeln. Ein Verkauf, eine Abspaltung oder ein Börsengang dieses Geschäfts könnte schliesslich einen schnellen Gewinn bringen, der den Aktionären zugutekommen könnte. Laut Geschäftsbericht 2022 der CS hat das Geschäft einen Buchwert von rund 13 Milliarden Franken.
Bald wird bekannt sein, was UBS-Vizepräsident Lukas Gähwiler (58) im April genau meinte, als er sagte, dass die Marke Credit Suisse in der Schweiz «auf absehbare Zeit» weiterbestehen werde.